SVG-Dateien im Explorer anzeigen

Wer mit SVG-Dateien hantiert, hat unter Windows das Problem, dass es keine Vorschau gibt, wenn die Dateien als „Große Symbole“ oder „Extra große Symbole“ angezeigt werden. Abhilfe schafft hier die SVG Viewer Extension for Windows Explorer. Sie nutzt den Internet Explorer, der SVG-Dateien schon seit Jahren anzeigen kann, um für jede Datei ein Vorschaubild zu erstellen.

SVG-Dateien mit Vorschau

Sehr praktisch das Ganze auch für alle, die um den Explorer normalerweise einen großen Bogen machen und einen anderen Dateimanager einsetzen. Denn die „Datei öffnen“- und „Datei speichern unter“-Dialoge nutzen auch den Windows-Explorer.

Synology: Neueste Version des Logitech Media Servers installieren

Letzte Woche schrieb ich, dass ich den Logitech Lyrion Media Sever auf meiner DS 218+ von  Synology betreibe. Dort läuft er erheblich schneller, als auf einem Raspberry Pi, sodass Suchanfragen oder der Aufbau der Albencover sofort und nicht erst nach einer Wartezeit umgesetzt werden. Ich bin kein Freund von Verzögerungen.

Hinweis vom 27.03.21 (aktualisiert am 10.04.21):
Seit ein paar Tagen verteilt Synology ein Update von Perl, mit dem die Unterstützung für den LMS rausfliegt. Es ist wohl möglich, Perl wieder downzugraden. Dazu die Vorversion von hier herunterladen und übers Paketzentrum über „Manuelle Installation“ installieren. Welche Version fürs eigene NAS passend ist, erfährt man über Systemsteuerung > Info-Center. Dort steht, welche CPU im NAS steckt. Für meine DS218+ wäre das die „Perl-x86_64-5.24.0-0074.spk“ vom 13.02.2019.

Alternativ lässt sich der LMS auch über Docker installieren (wenn es das NAS unterstützt). Eine Anleitung dazu gibt´s im Synology-Forum.

Ich habe beides nicht probiert, weil ich das automatische Update im Paketzentrum abgeschaltet habe. Schreibt doch bitte mal in die Kommentare, welche Lösung für euch funktioniert hat!

Der zweite Grund ist, dass der Raspberry Pi im Falle eines Stromausfalls gelegentlich auch die Speicherkarte beschädigen kann, falls in diesem Moment gerade ein Schreibzugriff stattfindet. Außerdem sollen die Speicherkarten generell hin- und wieder ausfallen. Also laufen meine Raspberries mit einem Schreibschutz, der die benötigten Daten beim Booten in den Arbeitsspeicher lädt und danach die Speicherkarte in Ruhe lässt. Da ich Max2Play einsetze, nutze ich das Plugin „SD-Kartenschutz„.

Aber zurück zum Logitech Media Server. Der lässt sich ja ganz bequem über das Paketzentrum auf dem NAS installieren. Leider gibts dort immer nur ältere Versionen. Derzeit (07.01.18) unter anderem die Version 7.7.6-116. Aktuell hingegen ist die 8.0.0. Bis zu dieser Version wurde unter anderem auch das Startverhalten von Podcasts geändert, sodass sie nun schneller starten.

Glücklicherweise gibt es nette Leute, in diesem Fall der User „pinkdot“ aus dem Slimdevices-Forum, der die aktuelle Version auch für Synology-NAS-Geräte zusammengepackt hat.

Um auf die vorhandene Version auf die neue zu aktualisieren, reicht es aus, das passende Paket herunterzuladen (der Link oben bietet bereits eine Auswahl nach Geräten). Danach das Paket-Zentrum auf der Diskstation starten und rechts oben auf „Manuelle Installation“ klicken. Das Paket auswählen und einen Moment warten, bis das Paket installiert wurde. Es ersetzt die ältere Version und startet den Server danach neu.

Die Versionsnummer lässt sich vor und nach dem Update in den Einstellungen des Servers über die Seite „Informationen“ anzeigen:

Logitech Media Server 8.0.0 auf Synology DS 218+
Logitech Media Server 8.0.0 auf Synology DS 218+

Alternativ ist die installierte Version auch im Paketzentrum ablesbar:

Eintrag zum manuell installierten S 8 in Synologys Paketzentrum

Materialskin für den Logitech Media Server

Seit etwas mehr als einem Jahr begleitet mich mein Raspberry-Multiroomsystem nun zuverlässig. Der Server selbst läuft zwar seit einiger Zeit auf meinen Synology-NAS (DS 218+), das ich auf 10 GB Arbeitsspeicher aufgerüstet habe. Der LMS (Logitech Media Server) arbeitet auf dem NAS erheblich schneller als auf dem Raspberry Pi, was ich besonders beim Blättern in der Coverdarstellung merke. Die Gedenksekunden, die sich der Raspberry zur Anzeige der Cover nimmt, fehlen auf der DS 218+ völlig. Meine vier Raspberries nutze ich also nur noch als reine Audioplayer.

Für die Steuerung des Servers nutze ich nach am PC wie vor die Weboberfläche für die nun jemand eine neue Oberfläche programmiert hat. Dieser Material genannte Skin ändert das Aussehen der Weboberfläche so, dass sie wie eine Androidapp ausschaut und sich auch so bedienen lässt. Es ist damit also auch keine gesonderte App mehr nötig, da die Oberfläche nun auch auf Smartphones und Tablets sehr bequem über den Browser bedient werden kann.

Der Skin wird als Plugin installiert und das geht ganz einfach. Zunächst müssen die Einstellungen des LMS aufgerufen werden. Im Tab „Plugins“ muss dann ganz unten bei „Zusätzliche Repositories“ die Paketquelle für das Plugin eingefügt werden:

Paketquelle hinzufügen

Die URL dazu lautet:

https://raw.githubusercontent.com/CDrummond/lms-material/master/public.xml

Nach dem Bestätigen der Eingabe mit „Übernehmen“ taucht in der Liste der Plugins nun der Skin auf, der nur noch aktiviert werden muss. Nach einem Neustart des Servers steht er nun unter der URL

http://<yourserver>:9000/material/

zur Verfügung. Die ganze Vorgehensweise ist auch nochmal auf der Githubseite des Entwicklers beschrieben.

Ich nutze den Materialskin nun schon ein paar Wochen. Er wird aktiv weiterentwickelt, mit dem neuen Update, das ich heute morgen installiert habe, kam die Unterstützung der Dynamic Playlists und des Trackstatplugins hinzu. Im LMS-Forum gibts auch einen Strang zu diesem Skin, in dem auch Wünsche geäußert werden können.

Update vom 11.11.2019:

Seit einiger Zeit ist der Materialskin auch Teil des LMS. Das heißt, er kann nun auch über die Server-Einstellungen ausgewählt werden.

Halbautomatische Übersetzung mit DeepL

Seit einiger Zeit nutze ich DeepL, um fremdsprachige Texte ins Deutsche oder deutschen Text in eine andere Sprache zu übersetzen. Die Qualität der Übersetzung ist dabei erheblich besser, als das was Google oder Microsoft liefern. Im Unterschied zu beiden ist DeepL aber nicht grundsätzlich kostenlos. In der kostenfreien Version können über das Webformular immerhin 5000 Zeichen am Stück übersetzt werden. Danach kann das Formular geleert werden, um die nächsten 5000 Zeichen einzufügen.

Un weil es für die Browser bisher auch keine praktikablen Addons gibt, die markieren Text direkt übersetzen können, habe ich mir meine eigene Lösung gebastelt. Dazu nutze ich Autohotkey, dass ich schon seit über zehn Jahren nutze. Zu meiner kleinen Einführung zu Autohotkey mit praktischen Beispielen gehts hier entlang.

Ich habe mir ein kleines Script gebastelt, dass markierten Text per [Strg + D] in die Zwischenablage übernimmt, DeepL in einem neuen Tab öffnet und den Text in das Formular kopiert. Die Übersetzung läuft dann ganz normal an.

; Übersetzen mit DeepL (Strg + d) (nur im Firefox)
#IfWinActive ahk_class MozillaWindowClass
^d::
xres = 1920 ; Breite des ersten Bildschirms in Pixeln
MouseGetPos, xpos, ypos 
ClipSaved := ClipboardAll
Send, ^c
run https://www.deepl.com/translator
sleep, 1000
if(xpos > xres) 
{ 
	posx := xres + 500 
} else 
	{ 
	posx = 500 
	}
MouseClick, left, %posx%, 500
Send, ^v
sleep, 1000
Clipboard := ClipSaved
return 
#IfWinActive

Das funktioniert nur im Firefox, wer den Chrome nutzt, kann die Zeile

#IfWinActive ahk_class MozillaWindowClass

durch

#IfWinActive ahk_class Chrome_WidgetWin_1

ersetzen. Für Microsoft Edge muss die Zeile hingegen so lauten:

#IfWinActive ahk_class ApplicationFrameWindow

Beim einem Aufruf der DeepL-Seite als eigenen Tab ist das Eingabeformular nicht aktiv, weswegen die Zeile

MouseClick, left, %posx%, 500

einen Mausklick darauf simuliert. Die Werte %posx%,500 entsprechen dabei der Klickposition.Wer zwei Bildschirme verwendet, muss die Breite des ersten Bildschrirms (in px) bei:

xres = 1920 ; Breite des ersten Bildschirms in Pixeln

eintragen. Nur damit funktioniert das Script auch auf dem zweiten Monitor. Ach und das Script sorgt natürlich auch dafür, dass der ursprüngliche Inhalt der Zwischenablage vor der Übernahme des Textes gespeichert und danach wieder hergestellt wird.

Hier mal ein Video, das zeigt, wie der ganze Kram funktioniert:

Ich nutze das Script jetzt schon eine ganze Weile und es funktioniert einwandfrei. Texte, die länger als 5000 Zeichen sind, werden komplett übernommen, aber eben nicht komplett übersetzt. Wenn man am Ende angekommen ist, kann man einfach die vorherigen 5000 Zeichen löschen und DeepL übersetzt dann den Rest des Textes ganz automatisch.

Weil die Qualität der Übersetzung so gut ist und ich den Dienst auch schon länger nutze, habe ich mich jetzt entschieden, mir ein Jahresabonnement des Starterpaketes zu gönnen. Damit kann ich dann mehr als 5000 Zeichen übersetzen lassen.

Update vom 25.12.2018: Ich habe die Pausen im Script auf jeweils eine Sekunde erhöht, weil ich festgestellt habe, dass der markierte Text nicht immer übernommen wurde. Das sollte jetzt besser funktionieren.

Update vom 20.06.2019: Ich habe noch eine Unterstützung für den Zweimontorbetrieb eingebaut, da die bisherige Version nur auf dem ersten Monitor funktionierte.

Große Dateien und Ordner aufspüren

Bei jedem Rechner werden die Festplatten mit der Zeit immer voller. Das ist völlig normal, denn es kommen während der Nutzung immer neue Dateien hinzu. Nun kann man natürlich die Festplattenkapazität alle paar Jahre aufstocken oder einfach alte, nicht mehr gebrauchte Dateien löschen. Um herauszufinden, welche Dateien und Ordner den meisten Platz auf der Festplatte verbrauchen, nutze ich seit einiger Zeit WizTree, das die entsprechende Festplatte in sekundenschnelle durchsucht und danach alle Ordner und Dateien nach Größe sortiert anzeigt:

Das mit dem sekundenschnellen Durchsuchen ist in der Tat so gemeint. Für meine jeweils 250 GB großen SSDs braucht das Programm gerade mal 2-4 Sekunden, selbst die 2 TB große herkömmliche Festplatte, die wahnsinnig viele, kleine Dateien enthält, ist nach knapp 13 s eingelesen. Der Trick dabei ist, dass WizTree nur das Inhaltsverzeichnis der Platte einliest, das alle relevaten Daten, wie Datei- oder Odername, Datum und Größe enthält.

WizTree ist kostenlos und auch portabel erhältlich und in den Einstellungen lässt sich die Sprache auf deutsch umstellen.

Back to Firefox?

Vor dreieinhalb Jahren habe ich dem Firefox adé gesagt und war nach einer Odyssee erst bei Palemoon, dann bei Chrome und zum Schluss bei Vivaldi gelandet. Letzterer bietet mir mittlerweile den besten Funktionsumfang eines auf den Chromiumquellen basierenden Browsers. Außerdem finde ich dort die Möglichkeit sehr angenehm, das farbliche Aussehen des Browsers – auch zeitabhängig – ändern zu können.

Firefox 57 „Quantum“ mit einem dunklen Theme

Mit der neuen Firefoxversion Quantum, die seit gestern draußen ist, schwingt das Pendel nun wieder zu Firefox zurück. Der Browser ist richtig fix und sieht ganz annehmbar aus. Außerdem finde ich gut, wie Mozilla den überboardenden Symbolen der Add-Ons in der Symbolleiste Herr wird. Momentan probiere ich ihn wieder als Standardbrowser aus, wahrscheinlich solange, bis Vivaldi endlich das seit Jahren angekündigte Mailmodus einbaut.;)

Lesezeichen in Hintergrundtabs öffnen

Bei den Addons habe ich mich von einigen getrennt, die ich nicht wirklich brauchte und für die es momentan keinen Ersatz gibt. Einige Dinge unterstützt der Firefox jetzt direkt, zum Beispiel, das Öffnen der Lesezeichen in einen neuen Tab. Leider ist die Einstellung nur über „about:config“ erreichbar. Um die Funktionalität einzuschalten, muss dort der Schlüssel „browser.tabs.loadBookmarksInTabs“ auf „true“ gesetzt werden. Mit „browser.tabs.loadBookmarksInBackground“ auf „true“ werden die Lesezeichen als Hintergrundtabs geöffnet.

Designfarbe zeitabhängig ändern

Als Vivaldinutzer gefällt mir das Addon Vivaldifox, mit dem sich eigene Farbeinstellungen für die Oberfläche einstellen lassen. Zum Beispiel ein helles für Tagsüber und ein dunkles für Abends. Oder ein mittelgraues füe alle Gelegenheiten. Leider ist die Schrift auf Tabs und Lesezeichensymolleiste immer mit einem störenden Schatten hinterlegt. Das lässt sich über eine Datei namens „usercrome.css“ ändern, die sich im Profilverzeichnis des Firefoxes im Unterverzeichnis „chrome“ befinden und folgendes enthalten muss:

@namespace url("http://www.mozilla.org/keymaster/gatekeeper/there.is.only.xul");

:root, .tabbrowser-tab { 
 text-shadow: none !important; 
}

Das Profilverzeichnis kann über die Seite „about:profiles“ herausgefunden und geöffnet werden. Falls das Unterverzeichnis „chrome“ und die Datei „userchrome.css“ nicht existieren, müssen sie angelegt werden.

Nachtrag

Hier schreibe ich rein, was mich vom kompletten Wechsel zurück abhalten könnte, damit ich es nicht vergesse und hin- und wieder nachschauen kann, ob es in neueren Versionen vielleicht doch schon schon geht.

  • URLs der Suchmaschinen lassen sich noch immer nicht bearbeiten (nur die Kürzel) – Zum Ändern einer Suchmaschine muss sie zunächst entfernt und dann wieder neu angelegt werden — Umständlichkeit hoch 10
  • Umgelegung von Tastenkürzeln generell nicht möglich — warum eigentlich nicht?
  • Suche nach einem Wort über die Adressleiste öffnet bei [AltGr + Enter] — statt nach dem Begriff zu suchen — immer eine entsprechende *.com-Domain, die an dieser Stelle nicht nur völlig sinnlos ist, sondern auch die History unnötig mit diesem blöden Eintrag füllt, der bei der nächsten Suche dann immer oben steht. Leider ist das bei allen Browsern offenbar Standard und nur in Vivaldi lässt sich die Suche per Adressleiste auf [Shift + Enter] legen. Die rechte Shift-Taste verhält sich nämlich genau wie die linke
  • RSS-Feeds lassen sich nicht mehr mit Webanwendungen verknüpfen, zumindest wird der entsprechende Dialog nicht mehr geöffnet – sieht sehr stark danach aus, dass RSS-Feeds Mozilla egal sind — schade
  • Downloads müssen erst heruntergeladen und danach manuell ausgeführt werden und lassen sich nicht direkt nach dem Klick auf den Downloadlink öffnen (wie bei IE, Edge und Vivaldi). Habe ich auch erst mit Vivaldi schätzen gelernt.
  • Beim Wechsel in den Vollbildmodus (z.B. bei Videos) erscheint die Meldung „Seite befindet sich jetzt im Vollbildmodus“. Mal davon abgesehen, dass die Meldung witzlos ist, lässt sie sich im Firefox auch nicht abschalten (wie im Vivaldi)
  • ToDoist-Addon funktioniert nicht (bricht nach dem Einloggen mit „Bad Request -CSRF tokens mismatch“ ab
  • Neue Tabs öffnen sich zwar immer rechts neben dem aktiven Tab. Weitere neue Tabs laufen dann aber immer nach links, sodass der neueste letztlich immer vorn steht. Ich bin gewohnt, dass der neueste Tab immer ganz hinten steht. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, das Im Firefox zu ändern — früher mit TabMixPlus ging das ganz einfach
  • Ab Ende 2018 wirft Mozilla die RSS-Unterstützung komplett aus dem Browser raus (schade, denn ich nutze die Live-Bookmarks als praktischen Link zu den Feeds verschiedener Lesezeichenkategorien in Shaarli bzw. Pinboard)

Meine Multiroom-Alternative zu Sonos

Schon länger liebäugelte ich mit einer drahtlosen Multiroomlösung, mit der ich sämtliche Musik, Hörbücher, Podcasts, Nachrichten in der Wohnung zeitsynchron hören kann. Leider ist der Markt für Multiroomlösungen mittlerweile sehr unübersichtlich, aber man kann ihn ganz grob in zwei Kategorien einteilen.

Die eine sind die etablierten HiFi-Firmen. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen, die Übertragungstechnik ist entweder in den eigenen Receivern eingebaut oder in Standalonelautsprechern. Selten gibt es reine Übertragungskästchen, die einfach an einen vorhandenen Verstärker oder Aktivboxen angeschlossen werden können. Und wenn, dann nur für viel Geld (bspw. verlangt Sonos knapp 400 € für ein solches Gerät). Untereinander sind die meisten Systeme natürlich inkompatibel.

Auf der anderen Seite gibts Billiganbieter aus China, die genau das liefern, was ich mir wünsche: Ein kleines Kästchen, das an Anlage oder Aktivboxen angeschlossen werden kann und die gängigen Übertragungssysteme wie DLNA oder Airplay unterstützen. Interessanterweise liegen diese Geräte genau in meiner Preisklasse um die 40 – 60  € pro Gerät.

Auf der Suche nach passenden Geräten bin ich zuerst auf den MÜZO Cobblestone (links) gestoßen, den ich dann auch zweimal bestellt habe. Einmal fürs Büro und einmal für die Küche. Später habe ich zwei Audiocast M5 (rechts) nachgeordert:

MÜZO Cobblestone (links) und AudioCast M5 (rechts)

Cobblestone & Audiocast M5

Der technische Unterbau beider Geräte ist im Wesentlichen gleich. Beide haben einen 3,5-mm-Klinkenausgang, um die Musik per Analogkabel an eine Stereoanlage oder Aktivlautsprecher zu schicken. Während der Cobblestone allerdings noch Softtouchtasten zur Playersteuerung (Play, Pause, nächstes Lied, letztes Lied) hat, kommt der M5 ohne Tasten aus (von der WPS-Verbindungstaste mal abgesehen). Beide empfangen Musikdaten über Wifi, der Cobblestone kann aber auch an ein LAN-Kabel angeschlossen werden. Wichig ist vielleicht auch: Beide sind nicht mit Googles Chromecast-Protokoll kompatibel.

Das Koppeln beider Geräte ist ganz einfach. Über eine entsprechende Taste können sich die Geräte mit dem Router (in meinem Fall eine Fritzbox) koppeln, von der sie auch das WLAN-Passwort erhalten.

Musik abspielen

Da die AudioCast-Geräte als DLNA- und AirPlay-Empfänger (auch Renderer genannt) agieren, lässt sich Musik auf vielfältige Weise abspielen. Der einfachste Weg ist über die App, die für es Android und iOS zwar von verschiedenen Anbietern gibt, die aber im Kern immer dieselbe ist.

Mit der AudioCast-App

Diese braucht man, um die einzelnen Geräte in einer Gruppe zu bündeln, damit die Musik raumübergreifend zeitsynchron wiedergegeben werden kann. Einmal gebündelt, tauchen alle Geräte nur noch als eine gemeinsame Gruppe auf.

Die App kann also Musik vom Smartphone oder Tablet abspielen, wenngleich sie Probleme beim Einlesen von 15.000 Titeln hat. Sie kann aber auch auf Musik zurückgreifen, dass auf einem DLNA-Gerät liegt (z.B. NAS). Über ein eingebautes Tunein-Interface lässt sich auch Webradio hören. Über die App lassen sich auch pro Empfänger sechs Favoriten speichern (Radiostationen oder Playlists), aber in einer Gruppe zusammengefasst, ist nur der Zugriff auf den Speicher des Mastergerätes möglich.

Musik vom NAS

Wer seine Musiksammlung auf dem NAS (z.B. von Synology) speichert, kann die Musik von dort auch abgreifen. das geht direkt aus der AudiCast-App heraus oder mit jeder beliebigen DLNA-Media-App wie beispielsweise BubbleUPNP, MediaHouse UPnP oder auch der kostenlosen Fritz!App Media. Letztere nutze ich ganz gerne, weil sie sehr übersichtlich ist. Auch wenns der Name suggeriert, funktioniert die App auch ohne Fritzbox.

Seit ein paar Versionen unterstützt DS-Audio für die Synology auch die Wiedergabe auf einem DLNA-Renderer und somit auch die AudioCasts.

Vom PC aus

Wer einen Mac hat, ist fein raus, denn via Airplay kann das Multiroomsystem direkt aus dem System heraus mit dem Rechner verbunden werden. Nur mal am Rande: Das funktioniert übrigens nicht nur beim Mac so, sondern bei allen Geräten von Apple, also auch dem iPhone oder iPad.

Unter Windows ist der Zugriff auf das Multiroomsystem etwas schwieriger. Der Windows-Media-Player kann seine Musik zwar an die Kette schicken, allein das funktioniert nicht immer. Auch iTunes kann sich per AirPlay mit dem System verbinden.  Wer aber andere Player nimmt, schaut in die Röhre, da es keine generelle DLNA-Unterstützung gibt (auch nicht im neuesten Windows 10).

Als beste Lösung hat sich für mich das Programm Tuneblade herausgestellt, das den Ton des Systems abgreift und per Airplay an das System leitet.

Tuneblade

Während der Windows-Media-Player und auch iTunes beim Start der Musik immer mal Probleme haben, die einzelnen Empfänger unter einen Hut zu bekommen, wartet Tuneblade einfach solange, bis sich die Geräte untereinander synchronisiert haben und startet die Wiedergabe erst dann. Hat allerdings den Nachteil, dass auf den Lautsprechern erst ein paar Sekunden später etwas zu hören ist, nachdem man Play oder Skip gedrückt hat. Ein Vorteil von Tuneblade ist vielleicht auch, dass ich durch das Nutzen des Programms bestimme, wann die Musik in alle Räume verteilt werden soll und wann nicht.

Und Linux? Damit kenne ich mich leider gar nicht aus. Wer mag, kanns gern in den Kommentaren ergänzen.

Und was ist mit Spotify?

Unter Spotify werden die Empfänger bzw. die ganze Gruppe direkt erkannt und angezeigt. Bei mir gibts aber immer wieder das Problem, dass sie bei den ersten Tönen die Verbindung wieder verlieren und Spotify dann direkt aufhört zu spielen, statt nochmal zu versuchen, die Verbindung herzustellen. Daher nutze ich meist Tuneblade.

Fazit nach sechs Monaten

Seit Oktober 2016 läuft bei mir das Multiroomsystem im Großen und Ganzen recht gut. Hin- und wieder hängt sich einer der Cobblestones auf und muss dann neu gestartet werden. Das geht aber sehr schnell und nach dem Neustart bindet er sich automatisch in den laufenden Stream ein. Es ist schon klasse, gerade einen Podcast oder Radiosender zu hören, das Zimmer zu wechseln und dort direkt weiterhören zu können, ohne einen Zeitversatz drin zu haben.

Die meiste Zeit übertrage ich die Streams via Tuneblade vom Rechner aus. Im direkten Vergleich  an meinen per USB-Interface am PC angeschlossenen NuPro A-100 klingt der Sound aus dem Cobblestone minimal dumpfer. Angesichts des Preises für den Cobblestone kann ich das aber verkraften. Eine Alternative dazu wäre vielleicht dieses Teil hier, das auch einen digitalen Ausgang hat.

Insgesamt habe ich rund 190 € (2 x Cobblestone, 2 x Audiocast M5 und eine Lizenz für Tuneblade) für eine Multiroomlösung ausgegeben, für die ich bei Sonos 2000 € (4 x Sonos Connect) bezahlt hätte.

Internetradio mit StreamWriter kostenlos aufnehmen

Wer Lieder aus dem Internetradio aufnehmen will, stößt bei der Suche meist nur auf kostenpflichtige Programme. Einige nutzen auch den No23-Rekorder, der jedoch nicht mehr überall funktioniert. Mit dem kostenlosen streamWriter gibts eine Alternative, die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist.

streamwriter
StreamWriter: Programmfenster

Alle Lieder eines Radiostreams aufnehmen

StreamWriter kennt im Wesentlichen zwei Aufnahmemodi. Der erste nimmt permanent das laufende Programm von einem oder mehreren Radiosendern auf und legt die Lieder einzeln und mit den richtigen Metadaten versehen in ein Verzeichnis der Wahl auf der Festplatte auf.  Wer nur bestimmte Sendungen (z.B. Hörspiele) aufnehmen möchte, kann diese Aufnahmen auch zeitlich planen. Dies geschieht pro Radiostream und kann mehrere — auch wiederkehrende — Termine beinhalten. Eine umfangreiche Radiodatenbank hilft bei der Suche nach dem gewünschten Sender.

Einzelne Lieder aufnehmen

Im zweiten Modus speichert streamWriter nur die Lieder, die vorher über die Titelsuche gesucht und in die Wunschliste aufgenommen wurden.

Streamwriter: Titelsuche
Streamwriter: Titelsuche

streamWriter beobachtet dann mehrere Radiosender und schneidet dann den Titel mit, wenn er gesendet wird und streamWriter läuft.  Das ist ganz praktisch, wenn nur bestimmte Lieder gesucht werden, kann allerdings auch ein paar Tage dauern, bis das Lied gesendet wird, falls es eher selten ist. Schneller gehts machmal, wenn der Titel mit verschiedenen Schreibweisen in der Wunschliste steht.

Um viele Titel in die Wunschliste einzutragen, können sie auch zunächst in einer Textdatei erfasst werden, die später über das Kontextmenü der Wunschliste in selbige importiert werden kann. Pro Zeile sollte ein Lied in dieser Syntax stehen: Interpret – Titel

Sonstige Funktionen

Die automatische Titelerstellung funktioniert in der Regel sehr gut. Das hängt aber in erster Linie davon ab, wie gut der Radiosender die einzelnen Lieder beim Senden vertaggt. Falls das mal nicht funktionieren sollte, können die Lieder in streamWriter auch im Nachhinein rudimentär bearbeitet werden.

Streamwriter eignet sich auch als Abspieler. Entweder um einen Onlinestream einfach zu hören oder um die gespeicherten Lieder abzuspielen.  Das Programm kann umfangreich konfiguriert werden. So lassen sich z.B. die Speicherpfade und Dateinamen individuell anpassen (abhängig vom Aufnahmemodus oder für jeden Stream einzeln) oder die Bandbreite beschränken, um noch Bandbreite zum Surfen zur Verfügung zu haben. Werbung im Stream kann übersprungen werden, ebenso wie das Umkodieren in andere Audioformate.

Wie oben geschrieben ist streamWriter kostenlos, auf englisch, deutsch, polnisch, russisch und spanisch erhältlich, kann installiert oder portabel eingesetzt werden. Wer mag, kann dem Autor etwas spenden. Demnächst soll es auch eine neue Version geben.

Update vom 21.08.2018

Offensichtlich wurde die StreamWriter-Website eingestellt und damit ist auch der Download dahin. Weil das Internet aber nichts vergisst, kann StreamWriter weiterhin via archive.org heruntergeladen werden.

Spotify: Erfolgreiches Downgrade auf ältere Version

Mit jeder neuen Version des Desktopclients von Spotify habe ich das Gefühl, das der Funktionsumfang kleiner und die Bedienbarkeit schlechter wird. Der Umstieg auf die schwarze Version hat mir schon nicht behagt, weil ich sie zu eintönig fand und die Bedienelemente immer größer wurden. Letztens ist mir aufgefallen, dass es keinen Verlauf der bereits gehörten Titel mehr gibt und auch die Spaltenbreite nicht mehr verändert werden kann.

spotify_old

In der furchtbar unübersichtlichen Spotifycommuntiy bin ich auf eine Lösung gestoßen, wie man eine ältere Version installieren kann, die sich auch nicht auf eine neuere Version aktualisert.  Die folgende Anleitung gilt für Windows.

  1. Die aktuelle Version deinstallieren
  2. Eine alte Spotifyversion herunterladen (bei funktioniert die 0.9.0.133 ganz gut)
  3. In folgendes Verzeichnis wechseln:
    c:\users\[username]\appdata\roaming\spotify
  4. Dort zwei 0-Byte-Dateien (Spotify_new.exe und Spotify_new.exe.sig) anlegen — mit dem Notepad geht das ganz gut — und mit einem Schreibschutz versehen (Falls die Dateien bereits existieren, vorher löschen)
  5. Neue, alte Version von Spotify starten, Anmeldung ausführen und das Programm konfigurieren
  6. Sicherheitshalber vor dem ersten Hören das Programm neustarten (dann werden die Einstellungen ganz sicher gespeichert)

Übrigens, die Apps, die Spotify aus den neueren Versionen rausgeschmissen hatte, sind in der alten Versionen noch immer verfügbar und sie funktionieren auch noch. Und es ist wieder möglich, Lieblingslieder per Stern zu taggen.

MusicBee – eine echte Alternative zu iTunes

Vor ein paar Monaten ist leider mein heißgeliebter iPod kaputt gegangen. Da es ihn in der Classicausführung offiziell nicht neu gibt und die noch vorhandenen Geräte zu astronomische Preisen verkauft werden, habe ich mich vom System iPod verabschiedet und war dementsprechend auf der Suche nach einer alternativen Musikverwaltung.

Nun gibt es ja auf dem Sektor der Musikverwaltungprogramme nicht wirklich große Auswahl und iTunes war schon eines der schönsten Programme (und hat bei mir immer einwandfrei funktioniert). Auch an die neuere Coveransicht, die das einzelne Album beim Abspielen aufklappt, hatte ich mich gewöhnt. Das Auge isst ja schließlich auch beim Musikhören mit. 🙂

Gelandet bin ich letztlich bei MusicBee, einer kostenlosen Musikverwaltung, die von Features nur so strotzt und mir alles bietet, was ich brauche.

Musicbee-Standard

Das Programm lässt sich wahnsinning umfangreich konfigurieren (anfangs ist das etwas verwirrend), es unterstützt Skins und auch die spezielle Coveransicht. Mit dem Lunaskin gibt es einen, der es wie iTunes aussehen lässt, sodass ich in den ersten Tagen und Wochen der Nutzung zumindest die gewohnte Oberfläche beibehalten konnte.

Musicbee
MusicBee mit Skin „Luna“ und der Coveransicht

MusicBee kann unter anderem CDs rippen und brennen, Duplikate finden und Titel in andere Formate konvertieren. Wobei die Konvertierungseinstellungen an tragbare Audioplayer gekoppelt werden können, um auf dem Smartphone oder MP3-Player durch höhere Kompression Platz zu sparen. Ein ähnliches Feature gibts übrigens auch in iTunes.

Playlisten

Es können verschachtelte Playlisten angelegt werden, wobei die Playlistenordner selbst keine Titel (wie bei iTunes) aufnehmen können. Dynamische Playlisten sind natürlich auch möglich, wobei es hier mehr Einstellungsmöglichkeiten gibt, als in iTunes.

MusicBee-Autoplayliste

Musik, Hörbücher, Podcasts etc…

Wie in iTunes werden auch in MusicBee Hörbücher, Podcasts, die Musik, Video und Radio in eigenen Rubriken abgelegt. Das sorgt für eine klarere Trennung und schnelleren Zugriff auf die verschiedenen Bereiche.

MusicBee-Bereiche

Neue Musik hinzufügen

Ein cooles Feature hier ist der Neuzugang. Um dessen Funktion zu beschreiben muss ich etwas weiter ausholen.

Bei iTunes war es immer so, dass neue Musik, die man sich nur mal eben kurz anhören, aber nicht unbedingt in der Bibliothek haben wollte, trotzdem automatisch der Bibliothek hinzugefügt wurde.  Hatte man später die Titel auf der Festplatte gelöscht, war es immer schwierig die fehlenden Musikstücke aus der iTunesbibliothek zu entfernen.

Bei MusicBee ist es nun so, dass alles, was im Neuzugang landet, noch nicht der Bibliothek selbst hinzugefügt wird. Man kann sich die Lieder zunächst mal anhören und aussortieren. Erst wenn man sie aus dem Neuzugang in die Bibliothek verschiebt, landen sie auch wirklich dort (und im dortigen Dateisystem). Sehr praktisch ist, dass man einen Ordner auf der Festplatte festgelegen kann, der permanent nach neuer Musik durchsucht wird und gefundene Titel automatisch in den Neuzugang legt. Dazu hier die EInstellungsmöglichkeiten:

MusicBee_Ueberwachter-Ordner

MP3-Player befüllen

Wie ich oben schon angedeutet habe, kann MusicBee auch MP3-Player verwalten. Es erkennt jedes einmal am Rechner angestöpselte Gerät und kann es auf verschiedenem Wege befüllen. So kann man eine Playlist festlegen, die nach dem Verbinden mit dem MP3-Player automatisch synchronisiert wird. Oder – falls genug Platz vorhanden ist — kann auch die komplette Musik auf dem Player landen. Wahlweise kann sie stärker komprimiert werden, um auf dem Gerät Platz zu sparen. Welche Einstellungen möglich sind, zeigt der folgende Screenshot:

MusicBee-Einstellungen-MP3-Player

Darüberhinaus kann MusikBee noch sehr viel mehr (z.B. zahlreiche Informationen zum abgespielten Titel anzeigen — auch Lyrics), aber das könnt ihr selbst rausfinden. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem Programm. Nun fehlt nur noch ein passender MP3-Player (vielleicht wirds ein Fiio X1), denn auf Dauer ist mir das Smartphone dafür nichts.

MusicBee ist kostenlos und nur für Windows.