Filmkritik: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 2)

Offiziell ab morgen, in Gera schon ab heute, läuft der allerletzte Harry-Potter-Film im Kino und ich war heute Nachmittag drin.

Der zweite Teil des letzten Films steigt ein, nachdem Harry Dobby beerdigt und Voldemort den Elderstab aus Dumbledores Grab geklaut hat.

Ich fand gut, dass der Film ohne viel Vorgeplänkel in die Story einsteigt. Allerdings legt er ein unglaubliches Tempo an den Tag und handelt in der ersten halben Stunde die Interviews mit Griphook und Olivander ab. Gleich danach geht’s ab zu Gringotts, der Zaubererbank. Im Buch liegen neben der Ankunft in Shell Cottage und der Abreise in die Winkelgasse ein paar Wochen.

Alles, was ab jetzt passiert, spielt sich in den folgenden eineinhalb Stunden ab. Dazu gehört der Einbruch bei Gringotts, die Flucht auf dem Drachen, die Ankunft in Hogsmeade und letztlich die Schlacht um Hogwarts. Diese Handlung wurde anders als im Buch umgesetzt, manchmal für meinen Geschmack zu viel weggelassen, anderes anders umgesetzt. Aber das liegt vermutlich auch daran, wie die vorherigen Filme konzipiert und welche Nebenhandlungen dort weggelassen wurden.

Insgesamt weicht mir die Handlung in Hogwarts zu stark vom Buch ab. Aber okay, das ist vielleicht auch notwendig, um Kinobesuchern, die das Buch nicht kennen, die Geschichte schneller nahezubringen.

Ich habe die Film in 3D geschaut. Dies war überhaupt mein erster 3D-Film im Kino. Der Stereoeffekt wurde ziemlich sparsam eingesetzt, was aber keinesfalls heißen soll, dass er nicht vorhanden war. Die räumliche Tiefe wurde selten eingesetzt, um des Effektes willen. Das fand ich sehr angenehm.

Insgesamt bin ich jetzt noch etwas zwiegespalten. Einerseits hat der Film seine schönen Momente, die einem durchaus die eine oder andere Träne ins Auge drücken oder in heiteres Lachen ausbrechen lassen, andererseits weicht die Story mehr als in den letzten Filmen vom Buch ab.

Mal schauen, wenn es das Gesamtkunstwerk als Blu-Ray gibt und man sich beide Filme hintereinander anschauen kann. Vielleicht passt dann alles etwas besser?

Jedenfalls ist es schon schade, dass mit diesem Film die Geschichte um den kleinen Jungen, der nicht wusste, dass er ein Zauberer ist und seinem Widersache nun zu Ende ist.

Filmkritik: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 1)

Gestern Abend war es wieder so weit und ich war zusammen mit meinem Neffen im Kino, um den ersten Teil des letzten Films der siebenteiligen Harry-Potter-Reihe anzuschauen.

Im Gegensatz zum letzten Film, der vor rund anderthalb Jahren kam, hat sich die Kinokarte um rund 10 % und im Gegensatz zum fünften Film (vor rund dreieinhalb Jahren) um rund 17 % verteuert. Das nur am Rande, weil es auf den Eintrittskarten zu sehen ist.

Also der Film, auf den so viele gewartet haben und den man sich als Fan der Reihe vielleicht nur anschaut, um zu sehen, wie nah er an die Romanvorlage herankommt. Überraschenderweise — und ich glaube auch im Gegensatz zu den anderen Filmen — haben die sich die Drehbuchautoren dieses Mal mehr Mühe gegeben und mehr aus dem Buch verfilmt. Besonders, was die Dialoge betrifft. Das erklärt auch die Teilung des Films. Schade, dass ihnen das erst zum letzten Film eingefallen ist.

Dennoch wurde auch vieles zusammengekürzt. Im Gegensatz zum Buch, wo sich die Suche nach den Horkruxen scheinbar ewig hinzieht, hatte ich im Film das Gefühl, dass sich die Tage im Fuchsbau, im Grimmaultplace und auf der Flucht innerhalb weniger Tage abspielen. Auch die Zeit, in der Ron fehlt, ist recht kurz. Ich finde schade, dass man da nicht stärker mitbekommt, wie langwierig und zehrend die Suche ist. Plötzlich ist Weihnachten, Harry und Hermine treffen in Godric’s Hollow auf Nagini, Ron fischt das Schwert aus dem Tümpel und zerstört das Medaillon.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war der Teil, als Hermine das Märchen mit den drei Brüdern erzählt. Während sie redet, sieht der Zuschauer eine wirklich cool gemachte scherenschnittartige Animation des Märchens. Das Ganze erinnerte mich entfernt an den großartigen Kurzfilm „The Mysterious Explorations of Jasper Morello„, der zwar eine ganz andere Story erzählt, aber ähnlich düster rüberkommt. Ganz großes Kino!

Insgesamt sind die Heiligtümer des Todes wunderschön düster. Noch düsterer als der fünfte und sechste Film. Von der schauspielerischen Leistung her merkt man schon, dass sie sich für den letzten Film richtig Mühe gegeben haben. Besonders bei Daniel Radcliffe fällt das auf, dem ja in den letzten Jahren nachgesagt wurde, dass er die schauspielerisch nicht an Emma Watson und Rupert Grint herankommt.

Insgesamt ein schöner Einstieg in den letzten Film, wobei ich jetzt nicht das Bedürfnis habe, den ersten Teil gleich nochmal schauen zu müssen. Vielleicht ist es auch einfach die Vorfreude auf den letzten Teil, der im Juni oder Juli in die Kinos kommen soll und mit dem dann die Harry-Potter-Filme endgültig zu Ende gehen.

Letzter Drehtag

Heute war der letzte Drehtag zu den Harry Potter-Filmen. Das haben heute Chris Rankin (Percy Weasley) und Warwick Davis (Griphook) getwittert:

Die Dreharbeiten zu allen acht Filmen haben insgesamt rund 10 Jahre gedauert.

Filmkritik: Harry Potter und der Halbblutprinz

hbpIch gehe ja nicht oft ins Kino. Genau genommen war ich das letzte Mal vor ziemlich genau zwei Jahren, als der Orden des Phoenix lief. Und eigentlich kommt der neues Harry-Potter-Film ja auch erst morgen. Aber bei uns in Gera gings schon heute los. Also bin ich mit meinem Neffen und seinem Vater in die 19:00 Uhr-Vorstellung gegangen. Kurz nach zehn waren wir wieder draußen. Und was soll ich sagen?

Obwohl der Halbblutprinz rund zweieinhalb Stunden lang ist, hatte ich nicht einmal das Gefühl, dass der Film sich in die Länge zieht. Der Film ist die ganze Zeit am Fließen und er ist einerseits sehr lustig, vor allem wenn es um die Verstrickungen um Harry, Hermine, Ron und Ginny geht. Einige der Beziehungskisten werden im Film nämlich anders als im Buch dargestellt und beispielsweise die Beziehung zwischen Ron und Hermine dem siebten Teil etwas vorweggenommen. Aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck. Ansonsten gibt es ein paar schöne Effekte, wie das Apparieren (besonders am Anfang) oder diese ganzen Todesser-Rauch-Effekte. Action gibts natürlich auch, aber sie ist meiner Meinung nach sehr dezent eingesetzt. Einige Szenen funktionieren unter anderem sehr gut über die Audioeffekte, wie beispielsweise die Szene in der Höhle.

Im Gegensatz zum Orden des Phoenix ist der Film meiner Meinung nach streckenweise nicht ganz so düster, aber die Szenen, bei denen es um die Wurst geht, sind sehr gut umgesetzt. Wie ich oben schon schrieb, eher dezent, als auf die Actiontube gedrückt. Mir gefällt diese Art und Weise sehr.

Alles in allem hat mir der Halbblutprinz so gut gefallen, dass ich ihn gleich nach dem Ende hätte nochmal anschauen können. Aber bei den Kinopreisen warte ich dann doch lieber auf die DVD, die ich mir wohl dann doch schon am Erscheinungstag (wahrscheinlich irgendwann im Dezember 2009) kaufen werde.