Seltene Tierarten – Neues von der Stabschildkröte

Schon vor 12 Jahren habe ich erstmals eine Stabschildkröte (Stabi Testudinata) in Gefangenschaft erlebt. Damals war ich davon ausgegangen, dass es sich um ein Männchen handelte. Die Fpokruts-Stiftung aus Molwanien hat später das Paarungsritual der Stabschildkröten beobachtet und dabei festgestellt, dass es sich bei dem von mir beobachteten Exemplar um ein Weibchen handelte. Und in der Tat – denn während das Männchen nach der Kopulation verstirbt, kann das Weibchen mehrere Jahrzehnte überleben. Davon konnte ich mich jetzt bei dem in Gefangenschaft lebenden Exemplar überzeugen:

Weibliche Stabschildkröte (Stabi Testudinata) in Symbiose mit Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta)
Weibliche Stabschildkröte (Stabi Testudinata) in Symbiose mit Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta)

Dabei habe ich gleich eine neue Entdeckung gemacht. Offenbar lebt die Stabschildkröte in Putzsymbiose mit der Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta). Möglichweise putzen diese kleinen und flinken Tiere die Stabschildkröte an für sie unerreichbaren Körperstellen. Aber das bedarf erweiterter Studien.

Verschwendung

Zum Cybermonday habe ich mir einen Produktkey für Office 365 bestellt. Eigentlich ging ich davon aus, den Key per Mail zu bekommen. Stattdessen lag dies heute im Briefkasten:

Und hier ist der Produktkey:

Was für eine unglaubliche Resourcenverschwendung! Andere Händler sind aber auch nicht besser. Letztes Jahr hatte ich mal drei Tafeln Schokolade bestellt. So kamen sie an:

Ich bin allerdings immer noch ratlos, wie man auf diese Verschwendung reagieren kann, denn beim Bestellen ist es ja nicht offensichtlich, wie die Ware verpackt wird. Und lokal kaufen ist auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Up-Series – Großbritanniens „Kinder aus Golzow“

Ich habe ja schon mal über die sehr interessante Langzeitdoku „Die Kinder von Golzow“ geschrieben, die von 1961 an und bis 2007 mehrere Kinder aus Golzow im Oderbruch seit der ersten Klasse ins Erwachsenenleben hinein verfolgt hat. Geplant wurde die Serie, um zu zeigen, wie sich Kinder der noch jungen DDR bis zum 50 jährigen Bestehen derselbigen entwickeln. Das dann alles anders kam, war damals noch nicht abzusehen. Ich dachte lange, dass es die einzige Lanzeitdoku dieser Art war.

Damals kannte ich die britische Up-Series noch nicht, die einen ähnlichen Ansatz hat. Die ist ebenfalls in den frühen Sechzigern – genauer 1964 – gestartet und begleitet mehrere Kinder aus den verschiedenen Klassen durchs Leben. Ursprünglich war wohl geplant, alle sieben Jahre einen Film über den aktuellen Stand zu drehen und 2000 damit aufzuhören.

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Video-Link: https://youtu.be/VVQ96wfbf_0

Aber natürlich wurde auch diese Serie fortgesetzt, auch wenn nicht alle Protagonisten immer dabei oder zwischendrin komplett ausgestiegen sind. Dieses Jahr ist mit „63 up“ der neunte Teil erschienen und ich finde es nach wie vor interessant, den Lebenswegen der Menschen zu folgen. Wobei man natürlich hier nur einen minimalen Ausschnitt zu sehen bekommt, wie die Protagonisten auch selbst betonen. Wie soll man auch einen Menschen kennenlernen, wenn man ihn nur alle sieben Jahre ein paar Stunden interviewt.

Ein Manko hat die Serie zumindest für alle, die sich schwer mit dem Englischen tun: Sie ist nur auf englisch erhältlich, ob sie untertitelt ist, kann ich gerade nicht sagen, da ich meine DVD verlegt habe (ich rippe die DVDs immer gleich ein, damit ich die Filme bequem vom NAS schauen kann, und lege sie dann weg). Wer aber des Englischen mächtig ist, erfährt hier, wie es britischen Kindern ergangen ist und welche Rolle die Zugehörigkeit zu einer der Klassen (Arbeiterklasse, Mittel- oder Oberschicht) noch im Zwanzigsten Jahrhundert gespielt hat. Sehr empfehlenswert!

Wenn es in Thüringen mal raucht

Thüringer Rostbratwürste

Ein Gedicht aus meiner Kindheit:

Wenn es in Thüringen mal raucht,
wird nicht die Feuerwehr gebraucht.
Es liegt die Bratwurst auf der Glut
und ihr Geruch ist fein und gut.

Soll eine Bratwurst recht geraten,
dann muss sie auf dem Roste braten.
Und was gebietet noch die Sitte?
Man legt sie in des Brötchens Mitte!

Nun beißt man gänzlich nach Belieben
mal hüben ab und auch mal drüben.
Undenkbar und ganz ohne Zweck
wär‘ bei dem Schmaus ein Essbesteck!

Wer den Geschmack verfeinern will,
bestreicht mit Senf sie – nicht zuviel!
Und Bier wird dazu stets verehrt,
so ist die Rostbratwurst was wert!