Kaputten iPod Classic reparieren

Mein knapp neun Jahre alter iPod Classic ist irgendwann letztes Jahr komplett ausgestiegen. Ein Klackern ließ auf einen Defekt der Festplatte schließen. Lange lag der iPod nur herum und ich hab mir überlegt, wer der Nachfolger werden soll, denn der Classic wird ja nicht mehr hergestellt (und Mondpreise möchte ich nicht zahlen).

Ein Androidgerät mit Touchdisplay kommt für mich nicht infrage, da ich gern per Tastendruck weiterskippe. Ein Player, der sich nur per Touchdisplay bedienen lässt, ist mir auf Dauer zu umständlich und verlangt zuviel Aufmerksamkeit von mir. Klar, es gibt sicher auch Fernbedienungen, allerdings nicht für die MP3-Player mit viel Platz. Außerdem lassen sich andere MP3-Player nicht an die iPod-Schnittstelle im Auto anbinden und darüber bedienen. Also habe ich mich entschlossen, den iPod zu reparieren.

Festplatte gegen Speicherkarte tauschen

Tarkan Adams, ein findiger Engländer, hat einen Adapter entwickelt, der eine CompactFlash-Karte oder im Zusammenspiel mit einem Adapter auch eine SD-Karte aufnehmen kann.

Da mein iPod der 6. Generation angehört und der maximale Speicher auf 128 GB begrenzt ist, habe ich mich für das iFlash-Bundle entschieden. iPods der 7. Generation können derzeit via mSata auf bis zu 1 TB aufgerüstet werden. In meinem Fall bedeuten 128 GB aber eine Aufstockung des Speichern von rund 40 GB, über die ich auch nicht traurig bin 😉

Sehr knifflig fand ich das Öffen des Gerätes, da Apple den iPod ohne Schrauben konzipiert hat. Ich habe das Gehäuse auch nicht so elegant wie in diesem Video öffnen können. Nach dem Zusammenbau sieht er nun so aus:

ipodclassic_verbogenes-gehaeuse

Das Gehäuse ist aber oben und unten wieder fest verbunden und weil der iPod in einer Silikonhülle steckt, stört mich das verbogene Gehäuse nicht weiter. Alle anderen Dinge funktionieren tadellos.

Als Speicherkarte habe ich eine 128 GB-SD-Karte von Komputerbay eingebaut, die mit ihren 40 € verhälnismäßig preiswert ist. Zur Sicherheit habe ich den Adapter mit einem Tesastreifen auf der Platine angeklebt, damit er sicher sitzt, auch wenn der Player mal herunterfällt.

Zum Bestücken des iPods bin ich übrigens zu iTunes zurückgekehrt, weil keins der Alternativen mit verschachtelten Playlisten umgehen kann. Und diese brauche ich, damit ich mich auf dem iPod zurecht finde. Also habe ich alle Musik, die ich in MusicBee verwalte nach MP3 umgewandelt und in iTunes importiert. Da Festplattenplatz billig ist, stört es mich auch nicht sehr, eine redundante Musiksammlung mitzuschleifen.

ipodclassic

Fazit

Insgesamt habe ich für den Adapter und die Speicherkarte 70 € ausgegeben und habe den  vorhandenen Speicher auf 128 GB (effektiv 118 GB) erhöht. Wenn die Speicherkarte durchhält und nicht anderweitig kaputt geht, kann der iPod nun auch mal herunterfallen, ohne dass der interne Speicher mechanisch beschädigt wird. Möge der iPod nun weitere neun Jahre halten!

iPod Classic wird nicht erkannt und geladen – was tun?

Seit einigen Wochen hatte ich massive Probleme, meinen heißgeliebten iPod Classic aufzuladen. Weder über verschiedene USB-Netzteile oder über den Desktop-PC war eine Verbindung zum MP3-Player möglich. Einzig – und das war das Komische daran – über mein Notebook konnte ich den iPod noch aufladen.

Vor ein paar Jahren hatte ich mal ein zusätzliches Billigkabel für unter fünf Euro bestellt, aber weil der iPod damit auch jetzt nicht funktionierte, habe ich einen Kabelbruch als Fehlerquelle erstmal ausgeschlossen. Zumal das Originalkabel keinerlei Knicke oder „offene Wunden“ zeigte.

Als sich das Gerät aber nun auch im Auto nicht mehr ansprechen ließ (was bisher problemlos klappte) habe ich doch nochmal einen Versuch gewagt, und ein neues Kabel bestellt. Und da man sich bei Amazon ja nie sicher sein kann, ob die angebotenen Kabel wirklich Originale sind, habe ich eins von Amazon selbst genommen. Das kostet mit rund 7€ zwar etwas mehr als die meisten als Original ausgezeichneten Kabel, aber immerhin knapp ein Drittel weniger als das Originalkabel von Apple, das mit knapp 20 € zu Buche schlägt. Das halte ich für ein schnödes Verbindungskabel für übertrieben teuer.

Kabel-fuer-iPodClassic

Das Amazonkabel ist schwarz und mit deutlich sichtbarem Amazon-Basics-Logo. Obwohl die Verpackung als „frustfrei“ deklariert ist, wird das Kabel im zugeschweißten Plastikbeutel geliefert, der sich zudem in einem Briefumschlag befand. Ohne Schere lies sich der Plastikbeutel dann allerdings auch nicht öffnen. Also von wegen frustfrei. 😉

Im Gegensatz zum Originalkabel von Apple sitzt das Amazonkabel auch nicht so straff in der Buchse am iPod. Dadurch kann es leicht rausrutschen, wenn man etwas am Kabel zieht. Da das Kabel aber die meiste Zeit eh an der Wand hängen und auf seinen Einsatz warten wird, denke ich, dass man das vernachlässigen kann. Aber am Wichtigsten ist natürlich, dass der iPod nun wieder überall erkannt wird und aufgeladen werden kann.

Ich hoffe nun, dass der iPod selbst mindestens auch weitere sechs Jahre durchhält. Oder vielleicht sogar noch länger.

Gadgetmanie

„Um 10:00 Uhr stellte ich einen Eimer neben die Wohnungstür in den Flur. Ich wollte nicht zu spät am Türöffner sein, nur weil ich mal pinkeln müßte, dann doch lieber auf Nummer Sicher gehen.“

Lars vom Spitblog schreibt sehr treffend über Gadgets und die wie schleppend die Zeit vergeht, bis man diese in den eigenen vier zwei Händen hält. Ich kann das momenten sehr gut nachvollziehen.

Ach und übrigens gibts bei Aldi ab Donnerstag ein schickes Subnotebook…

😉