Durgod Taurus K310 – eine Gamingtastatur mit hellen Tasten

Schon länger wollte ich eine Tastatur haben, die mehr als drei gleichzeitig gedrückte Tasten auswerten kann. Das gibt es normalerweise nur bei Gamingtastaturen mit mechanischen Schaltern. Leider sind diese Tastaturen meist schwarz, was ich gar nicht mag. Über den Umweg einer Corsair K95, die zwar ein schönes Schreibgefühl und praktische Zusatztasten, aber eine lausige Softwareumsetzung hatte, bin ich nun bei einer Durgod Taurus K310 gelandet.

Diese Tastatur ist eine klassische mit deutschem Layout, mit 105 hell- und mittelgrauen Tasten und mechanischen, braunen Cherry-MX-Schaltern. Die Tastenkappen entsprechen dem Standard und können ausgewechselt werden. Die Buchstaben sind aufgedruckt und entsprechen der normalen Anordnung, wie man sie auch von anderen Tastaturen kennt, lediglich für die Umlaute wird ein anderer Font verwendet. Deswegen sehen diese Tastenbeschriftungen etwas merkwürdig aus.

Mit ausklappbaren Füßen lässt sich die Tastatur in zwei Positionen anwinkeln. Auf den Bildern ist der steilere Winkel zu sehen. Standardmäßig sind ESC- und Enter-Taste mit hellroten Tastenkappen versehen, mitgeliefert werden aber auch graue und ein Werkzeug, mit dem man sie wechseln kann. Das Tippgefühl ist angenehm, die Tastatur ist etwas lauter als meine alte Cherrytastatur. Sie hat allerdings einen metallischen Nachklang, was wohl an den mechanischen Schaltern liegt. Da ich allein bin, stört mich das nicht.

Mit rund einem Kilo ist die Tastatur recht schwer im Vergleich zu normalen Tastaturen. Sie ist kabelgebunden und hat einen USB-C-Anschluss. Der Verpackung liegt aber noch ein zweites Kabel mit einem herkömmlichen USB-A-Stecker bei, sodass ich sie problemlos am PC nutzen kann. Durch das andere USB-C-Kabel, kann ich sie aber auch mit dem iPad Pro verbinden.

Weil die Durgod Taurus K310 auch als Gamingtastatur vermarktet wird, lassen sich verschiedene Profile auf der Tastatur speichern, bei denen die Tasten umbelegt oder mit Tastenabfolgen (Makros) belegt werden können. Die Profile lassen sich dann per Tastenkombination ändern, auch wenn das Einstellungsprogramm (Durgod Zeus Engine) nicht läuft. Weil ich aber alle meine Tastenkombinationen mit Autohotkey verwalte, benötige ich dieses Zusatzprogramm nicht. Einige F-Tasten können zur Mediensteuerung verwendet werden, wenn die vorhandene Fn-Taste gedrückt gehalten wird. Leider lässt sich die Fn-Taste selbst in Autohotkey nicht ansprechen, sodass sie damit leider nicht nutzbar ist. Schade, denn sie würde die Möglichkeiten für Tastenkombinationen erheblich erhöhen.

Beleuchtet ist die Durgod Taurus K310 nicht, was mich aber nicht stört, da die hellen Tasten auch in der Dunkelheit das vom Monitor ausgestrahlte Licht ausreichend reflektieren.

Mit rund 135 € ist die K310 nicht gerade preiswert und erheblich teurer als normale Bürotastaturen. Offenbar ist das den mechanischen Schaltern geschuldet, da sich andere Tastaturen mit den gleichen Schaltern in einem ähnlichen Preisbereich bewegen. Wer keinen Zehnerblock benötigt, bekommt sie auch als Taurus K320 für ~ 120 €.

Update vom 20.03.21: Nach rund 5 Monaten hat sich bereits die Gummierungen der Füße gelöst.

 

Fluent Reader: RSS-Client für Windows und macOS

FeedReader unter Windows, die gleichzeitig Feeds mit einem Webdienst synchronsieren konnten, gabs nie viele. Lange habe ich den Feed Demon genutzt, dessen Entwicklung nach dem Einstellen des Googlereaders vor sieben Jahren dann auch beendet wurde. Danach gabs keine Alternativen mehr und seither habe ich im Browser verschiedene selbstgehostete und zahlbare RSS-Webdienste benutzt. Erst TT-RSS, für das ich damals ein paar Anleitungen geschrieben hatte. Nachdem damit neue Feeds nicht mehr per Webcron aktualisiert werden konnten, habe ich lange Inoreader genutzt, die nach ein paar Jahren die Preise massiv erhöht und dabei die Features reduziert hatten. Danach bin ich erst zu TheOldReader gewechselt und dann zu Bazqux, die damals jeweils rund 20 € pro Jahr verlangt haben. Seit rund einem Jahr nutze ich wieder meinen Webspace zusammen mit Fresh-RSS, das sich in den letzten Jahren zu einem stabilen System gemausert hat.

Seit ein paar Tagen hole ich die Feeds unter Windows mit Fluent Reader ab, einem Programm, dass als Freeware vertrieben wird und eine sehr übersichtliche Oberfläche hat. Die ist entweder hell oder dunkel und kann dies auch abhängig von Windows anzeigen.

Kartenansicht (hell)
Artikel in der Kartenansicht (hell)

Der Reader kann die Feeds auf verschiedene Arten anzeigen, oben ist die Kartenansicht zu sehen, die jeden Eintrag als Bild anzeigt. Es gibt aber noch eine Listenansicht, die an E-Mailprogramm erinnert, eine Magazinansicht, die jeden Artikel etwas ausführlicher anteasert und eine schlichte Liste, die nur die Überschriften zeigt.

Allen ist – bis auf die Listenansicht – gemein, dass Einträge erst nach einem Klick in der Artikelansicht anzeigt werden. Die sieht so aus:

Fluent: Einzelartikelansicht
Einzelartikelansicht

Gescrollt und geblättert wird per Maus oder den Pfeiltasten. Gekürzte Feeds lassen sich nachladen oder die Quelle des Artikels im eingebauten oder externen Browser anzeigen. Die Schriftgröße lässt sich ändern, Artikel können gelesen oder als Favorit markiert werden oder auch per QR-Code auf dem Smartphone geöffnet werden.

Fluent Reader kann Filter erstellen, sodass zum Beispiel bestimmte Artikel aus einzelnen Feeds ausgefiltert werden können. Die Filter lassen sich dabei nur auf neu eingelaufene Artikel anwenden und müssen für jeden Feed erstellt werden. Feedübergreifende Filter gibt es nicht, ebenso wenig wie die Möglichkeit, einzelne Artikel zu taggen.

Wer seine Feeds über einen Webdienst verwaltet, der die Fever-API unterstützt, kann die Feeds auch darüber synchronsieren. Das betrifft momentan TT-RSS mit dem Fever-Plugin, FreshRSS und Miniflux. Außerdem wird Feedbin unterstützt. Um weitere Dienste unterstützen zu können, bittet der Autor um eine Spende per Fundraising. Leider wird das nicht so richtig angenommen. Um den Autor anderweitig zu unterstützen, kann die App auch über den Microsoft-Store für knapp 5 € gekauft werden.

Fluent Reader gibt’s für Windows und macOS, er ist kostenlos und kann über Github heruntergeladen werden.

SKR-700

Typenschild SKR-700
Typenschild SKR-700

Unlängst habe ich beim Stöbern im Haus meiner verstorbenen Großeltern eine alte Kiste mit Postkarten gefunden, die ich durch meinen Bilderscanner gejagt habe. Unabhängig von dem Postkartenschatz, der bis 1902 zurück geht, habe ich irgendwann mal genauer auf den Karton geschaut. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass es die Originalverpackung eines SKR-700 war, den mein Großvater 1989, meine ich, als Küchenradio gekauft hatte. Lau Etikett hat das Gerät die Fabrik im Juli 1989 verlassen. Zum Zeitpunkt des Kaufes war der kassettenrecorder von 1540 M auf 995 M herabgesetzt und damit offensichtlich ein echtes Schnäppchen. Das Gerät existiert schon längst nicht mehr, nur der Karton hat bis jetzt überlebt. Ich vermute allerdings mal, der geht bald auch den Weg alles Irdischen.

65.000 Skins für Winamp 2

Wer vor 20 Jahren am Windows-PC Musik gehört hat, dem ist der Winamp nicht unbekannt. Das Besondere am Winamp war, dass es tausende Skins gab, mit denen man das Aussehen ändern konnte. Zumindest für die Version 2.

Das Winamp Skin Museum zeigt die ganze Bandbreite der Winamp-Skins. Dabei stammen die Skins aus dem Internet-Archiv, von wo sie heruntergeladen oder auch online angeschaut und ausprobiert werden können. Erstaunlich finde ich nach wie vor dabei, mit welcher Kreativität die Skinautoren dabei vorgegangen sind und den Winamp in Autoradios oder Stereoanlagen umgewandelt haben.

Mir sind nach all den Jahren auch einige Skins über den Weg gelaufen, die ich damals genutzt hatte. Wow, ist das lange her!

Minus sechzig Grad

Während wir hier bei über 30° schwitzen, geht es den Wissenschaftlern auf der Neumayer-Station III in der Antartis derzeit gerade andersherum. Bei -60° und strahlendem Sonnenschein können sie nicht mal kurz vor die Tür, sondern müssen sich warm anziehen. Wieviele Kleidungsschichten sie brauchen und wie das Leben und Arbeiten bei dieser Kälte ist, berichtet Klaus Guba auf dem Antarktisblog der Helmholtz-Gemeinschaft.

Lightroom: Objektivkorrekturen auch mit JPG-Bildern nutzen

In Lightroom Classic und Camera-RAW lassen sich objektivbedingte Verzerrungen rausrechnen. Bei Adobe gibt´s eine Liste, welche Objektive unterstützt werden. Allerdings werden die meisten Korrekturdaten nur bei RAW-Dateien angezeigt, wer in JPG fotografiert, schaut meistens in die Röhre.

Auch ich habe meine Fotosammlung einst mit JPG-Bildern begonnen, einfach, weil die ersten Kameras kein RAW unterstützten. Und mit der ersten DSLR habe ich zunächst weiter in JPG fotografiert, weil ich es nicht anders kannte und es anfangs auch ein Platzproblem war (RAW-Dateien sind meist mehr als doppelt so groß wie JPG-Bilder). Wenn ich heute die alten Bilder bearbeiten möchte, fehlen mir natürlich die passenden Profile für meine Kameras oder Objektive. Mit ein wenig Gebastel kann man sie aber JPG-fähig machen. Das Vorgehen ist schon etwas älter, funktioniert aber nach wie vor noch mit dem neuesten Lightroom Classic 9.3 von Ende Mai 2020.

Profil kopieren

Dazu muss erst das passende Profil aus einem der nach dem Objektivhersteller benannten Ordner unter

c:\Program Files\Adobe\Adobe Lightroom Classic\Resources\LensProfiles\1.0\

herausgesucht werden. In meinem Fall ist es die Datei “PENTAX (smc PENTAX-DA 18-55mm F3.5-5.6 AL) – RAW.lcp”, die sich im Ordner “Pentax” befindet. Ich kopiere sie in die Zwischenablage und füge sie in den Ordner

C:\Users\[Mein Windows-Benutzer]\AppData\Roaming\Adobe\CameraRaw\LensProfiles\1.0\

ein. Durch das Kopieren in den neuen Ordner wird verhindert, dass das angepasste Profil bei einem Update von Lightroom Classic überschrieben wird. Wer mag, kann das Profil noch so umbenennen, dass aus dem Dateinamen ersichtlich wird, um welches Profil es sich handelt. Das ist aber nicht nötig, denn alle wichtigen Daten zum Objektiv oder der Kamera stehen im Profil selber.

Profil anpassen

Dass das Profil von Haus aus nur mit RAW-Dateien arbeitet, steht im Profil selbst drin. Es ist nämlich nur eine normale Textdatei, die mit dem Windows Editor oder anderen Texteditoren (aber kein Word o.ä.) geöffnet werden kann. Ich nutze Notepad++ dazu.

Damit suche ich nach der Zeile:

stCamera:CameraRawProfile="True"

und ersetze sie durch:

stCamera:CameraRawProfile="False"

Weil diese Zeile über 300 mal in der Datei steht, nutze ich die “Ersetzen”-Funktion in Notepad++. Damit ist sie in Nullkommanix geändert. Bei manchen Profilen, wie dem für die Canon PowerShot G12, lautet die zu ersetzende Zeile anders. Hier muss sie von

<stCamera:CameraRawProfile>True</stCamera:CameraRawProfile>

nach

<stCamera:CameraRawProfile>False</stCamera:CameraRawProfile>

geändert werden.

Also im Zweifelsfall immer nach “CameraRawProfile” in Verbindung mit “True” suchen und das auf “False” ändern. Abschließend speichere ich das Profil und starte Lightroom Classic neu. Und nun kann ich endlich auch wieder die alten JPG-Bilder entzerren.

Kann ein Saxophonist in eine Röhre blasen?

Theoretisch schon, praktisch eben auch:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=rZ3uu7eWwvg

Der Künstler Armin Küpper hat eine künftige Erdgasleitung für sich entdeckt und spielt mit dem Saxophon in das lange Rohr rein. Durch den lange Laufzeit des Echos ergeben sich interessante Klänge! Auf dem Kanal von Armin gibt´s noch ein paar mehr Videos, u.a. auch eins mit Gitarre. Schön entspannend.

[via]