Pinboard — eine Alternative zu delicious

Vorgestern hat Yahoo mehr oder weniger freiwillig bekannt gegeben, dass sie den Bookmarkdienst delicious aufgeben werden. Weil es kein Geld abwirft. Wie auch, wenn der Dienst kostenlos ist. Das hat natürlich webweit zur großer Unsicherheit geführt. Die Leute suchen Alternativen. Und ich auch.

Mit Mr. Wong werde ich nicht wirklich warm und die anderen Dienste sind mir ehrlich gesagt, zu aufgemotzt. Bieten mir also mehr, als ich brauche. Ideal wäre was gewesen, was ich auf dem eigenen Server installieren kann, aber da fehlt dann Möglichkeit, in den Bookmarks der anderen zu stöbern. Ich habe delicious auch gern genutzt, um spezielle Dinge zu finden.

Relativ schnell bin ich bei Pinboard gelandet. Das ist im Grunde genommen ein Dienst, den mal jemand für eigene Zwecke programmiert hat. Anders als bei anderen Bookmarkdiensten muss man hier eine Einstiegsgebühr bezahlen. Damit hält man sich Spammer vom Hals, die Accounts nur als Linkschleuder eröffnen. Der Einstiegspreis ist momentan steigend, was daher kommt, weil er nach Anzahl der Mitglieder berechnet wird. Bei jedem Mitglied steigt der Preis um 0,001 Cent. Ich finde diese Idee cool, also hab ich mich auch angemeldet. Seitdem ist der Einstiegspreis um rund 75ct gestiegen. Ich weiß nicht, wie lange der Betreiber dieses Spiel veranstaltet, ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand $20 zahlt, um dabei zu sein.

Jedenfalls bietet Pinboard einige interessante Features. Beispielsweise kann man ein Bookmarklet benutzen, um Websites für spätere Lesen zu markieren. Über ein anderes Bookmarklet kann man dann diese Seiten wieder aufrufen. Für dieses Feature habe ich irgendwann mal ein Firefoxplugin gehabt. Man kann auch einstellen, dass Pinboard automatisch Links aus einem Twitteraccount importiert. Oder aus delicious, Read it Later, Instapaper oder Google Reader.  Um zu zeigen, was alles geht, hier mal ein Screenshot der Einstellungen:

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Momentan scheinen die Server etwas überlastet zu sein, weil es viele Neuanmeldungen gibt, die alle ihre Bookmarks importieren wollen. Die Tags der aus Delicious exportierten Bookmarks werden allesamt in Pinboard übernommen, ebenso wie die ggf. vergebene Beschreibung.

Um die Bookmarks von Delicous zu exportieren, geht man so vor:

  1. oben auf „Settings“ klicken
  2. dann links auf „Export / Backup Bookmarks“
  3. überprüfen, ob die beiden Haken bei „include my tags“ und „include my notes“ gesetzt sind
  4. „Export“ anklicken

Es wird dann eine Datei namens „delicious-[Datum].htm“ erzeugt, die in Pinboard folgendermaßen importiert werden kann:

  1. oben auf „Settings“ klicken
  2. Registerkarte „Import“ wählen
  3. die „delicious-[Datum].htm“ wählen
  4. auf „Import“ klicken

Momentan kann der Import etwas dauern, weil der Dienst mit der Verarbeitung etwas überfordert ist. Meine rund 1100 Bookmarks haben gestern rund 6h gebraucht und das Erstellen der Tagwolke hat auch nochmal ein paar Stunden gedauert. Ich fand das aber jetzt nicht so schlimm. Momentan soll es rund 4h dauern. Auf Twitter kann man dem Macher folgen, für den die letzten Stunden ziemlich aufregend waren. Achja, ein Blog gibt es auch.

Mal schauen, wie sich der Dienst entwickelt, jetzt wo er so viele neue Mitglieder bekommen hat. Vielleicht bleibt es auch eher eine kleine Gemeinschaft, vielleicht auch nicht. Irgendwie ist mir das Ganze aber sehr sympathisch. Und eine Erweiterung für den Chrome gibt es auch schon.

Müslimix

<a href=“http://www.mymuesli.com/muesli-mix.php?mix=34979″>Müsli „Morning Sunshine“ bei mymuesli</a>

Seit zwei, drei Wochen ist mymuesli am Start und seitdem wurde schon viel drüber geschrieben. Ich kann von mir jetzt nicht so behaupten, dass ich der Müslifanatiker bin, aber ich dachte mir, probierstes mal aus.

Doch zuvor noch ein paar Worte zu mymuesli ansich. Auf mymuesli.com kann man ein (oder mehrere) Müslis zusammenstellen und hat dazu 70 Zutaten zur Auswahl. In Kombination ergeben sich 566 Billiarden verschiedene Müslis. Die Macher – die laut eigenen Aussagen absolute Müslifans sind – achten dabei auf gesunde Zutaten, denen keine Geschmacksverstärker oder Farbstoffe beigemischt sind. Generell ist das so bestellte Müsli etwas teurer, als wenn man sich die einzelnen Zutaten im Reformhaus oder Bioladen kaufen würde.

Die zusammengestellten Müslis werden gespeichert und man kann ihnen Namen vergeben oder sie auch später nochmal bestellen. Wenn man dann sein bestelltes Müsli in der Hand hält, ist die Nummer auch nochmal aufgedruckt, sodass Nachbestellungen kein Problem sind.

Momentan vermisse ich noch eine Müsligalerie, aus der man direkt bestellen kann. Aber immerhin kann man den Mix auch auf dem Blog verlinken.

Heute ist nun das Müsli mit der Nummer 34979 angekommen und ich habs gleich mal ausprobiert. Ungewöhnlich hierbei ist, dass es keine Rosinen gibt, die Feigen aber ein schöner Ausgleich sind. Die Corn Crisper-Flocken mit weißer Schokolade könnten noch mehr vorhanden sein, aber das kann man ja bei der Bestellung beeinflussen. Ansonsten ist das Ganze recht lecker. Nur zuletzt kommt eine Art Eisengeschmack durch. Ob das jetzt an den Zutaten liegt weiß ich allerdings nicht, kann aber durchaus sein.

Insgesamt finde ich mymuesli.com von der Idee her sehr interessant, spielt es doch in einer ähnlichen Liga wie die Saftboxen von den Walthers. Vielleicht ergibt sich zwischen den beiden Unternehmen ja auch mal eine Zusammenarbeit.