Filmkritik: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 1)

Gestern Abend war es wieder so weit und ich war zusammen mit meinem Neffen im Kino, um den ersten Teil des letzten Films der siebenteiligen Harry-Potter-Reihe anzuschauen.

Im Gegensatz zum letzten Film, der vor rund anderthalb Jahren kam, hat sich die Kinokarte um rund 10 % und im Gegensatz zum fünften Film (vor rund dreieinhalb Jahren) um rund 17 % verteuert. Das nur am Rande, weil es auf den Eintrittskarten zu sehen ist.

Also der Film, auf den so viele gewartet haben und den man sich als Fan der Reihe vielleicht nur anschaut, um zu sehen, wie nah er an die Romanvorlage herankommt. Überraschenderweise — und ich glaube auch im Gegensatz zu den anderen Filmen — haben die sich die Drehbuchautoren dieses Mal mehr Mühe gegeben und mehr aus dem Buch verfilmt. Besonders, was die Dialoge betrifft. Das erklärt auch die Teilung des Films. Schade, dass ihnen das erst zum letzten Film eingefallen ist.

Dennoch wurde auch vieles zusammengekürzt. Im Gegensatz zum Buch, wo sich die Suche nach den Horkruxen scheinbar ewig hinzieht, hatte ich im Film das Gefühl, dass sich die Tage im Fuchsbau, im Grimmaultplace und auf der Flucht innerhalb weniger Tage abspielen. Auch die Zeit, in der Ron fehlt, ist recht kurz. Ich finde schade, dass man da nicht stärker mitbekommt, wie langwierig und zehrend die Suche ist. Plötzlich ist Weihnachten, Harry und Hermine treffen in Godric’s Hollow auf Nagini, Ron fischt das Schwert aus dem Tümpel und zerstört das Medaillon.

Was mir wirklich gut gefallen hat, war der Teil, als Hermine das Märchen mit den drei Brüdern erzählt. Während sie redet, sieht der Zuschauer eine wirklich cool gemachte scherenschnittartige Animation des Märchens. Das Ganze erinnerte mich entfernt an den großartigen Kurzfilm „The Mysterious Explorations of Jasper Morello„, der zwar eine ganz andere Story erzählt, aber ähnlich düster rüberkommt. Ganz großes Kino!

Insgesamt sind die Heiligtümer des Todes wunderschön düster. Noch düsterer als der fünfte und sechste Film. Von der schauspielerischen Leistung her merkt man schon, dass sie sich für den letzten Film richtig Mühe gegeben haben. Besonders bei Daniel Radcliffe fällt das auf, dem ja in den letzten Jahren nachgesagt wurde, dass er die schauspielerisch nicht an Emma Watson und Rupert Grint herankommt.

Insgesamt ein schöner Einstieg in den letzten Film, wobei ich jetzt nicht das Bedürfnis habe, den ersten Teil gleich nochmal schauen zu müssen. Vielleicht ist es auch einfach die Vorfreude auf den letzten Teil, der im Juni oder Juli in die Kinos kommen soll und mit dem dann die Harry-Potter-Filme endgültig zu Ende gehen.

Filmkritik: Harry Potter und der Halbblutprinz

hbpIch gehe ja nicht oft ins Kino. Genau genommen war ich das letzte Mal vor ziemlich genau zwei Jahren, als der Orden des Phoenix lief. Und eigentlich kommt der neues Harry-Potter-Film ja auch erst morgen. Aber bei uns in Gera gings schon heute los. Also bin ich mit meinem Neffen und seinem Vater in die 19:00 Uhr-Vorstellung gegangen. Kurz nach zehn waren wir wieder draußen. Und was soll ich sagen?

Obwohl der Halbblutprinz rund zweieinhalb Stunden lang ist, hatte ich nicht einmal das Gefühl, dass der Film sich in die Länge zieht. Der Film ist die ganze Zeit am Fließen und er ist einerseits sehr lustig, vor allem wenn es um die Verstrickungen um Harry, Hermine, Ron und Ginny geht. Einige der Beziehungskisten werden im Film nämlich anders als im Buch dargestellt und beispielsweise die Beziehung zwischen Ron und Hermine dem siebten Teil etwas vorweggenommen. Aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck. Ansonsten gibt es ein paar schöne Effekte, wie das Apparieren (besonders am Anfang) oder diese ganzen Todesser-Rauch-Effekte. Action gibts natürlich auch, aber sie ist meiner Meinung nach sehr dezent eingesetzt. Einige Szenen funktionieren unter anderem sehr gut über die Audioeffekte, wie beispielsweise die Szene in der Höhle.

Im Gegensatz zum Orden des Phoenix ist der Film meiner Meinung nach streckenweise nicht ganz so düster, aber die Szenen, bei denen es um die Wurst geht, sind sehr gut umgesetzt. Wie ich oben schon schrieb, eher dezent, als auf die Actiontube gedrückt. Mir gefällt diese Art und Weise sehr.

Alles in allem hat mir der Halbblutprinz so gut gefallen, dass ich ihn gleich nach dem Ende hätte nochmal anschauen können. Aber bei den Kinopreisen warte ich dann doch lieber auf die DVD, die ich mir wohl dann doch schon am Erscheinungstag (wahrscheinlich irgendwann im Dezember 2009) kaufen werde.

Filmkritik: Harry Potter und der Orden des Phönix

KinokarteSeit heute ist nun der fünfte Teil der Harry-Potter-Reihe im Kino zu sehen. Ich hatte mich deshalb entschlossen, gestern abend zur Mitternachtspremiere zu gehen, weil ich schon ziemlich gespannt auf den Film war.

Hier nun meine kurze Filmkritik:
Im großen und ganzen hält sich der Film an die Romanvorlage, nur hier und da werden einige Szenen anders erzählt. Ist klar, denn was als Hörbuch ca. 32h lang ist, muss man auf ca. 2,5h Film quetschen. Insgesamt ist der Film gegenüber den Vorgängern von Anfang an recht düster und Harry ist dauerwütend, aber das gibt sich so ab der Mitte des Film, wie ich finde. Auch lustige Szenen gibt es, und das nicht zu wenige. Besonders klasse fand ich beispielsweise am Anfang, als Harry Dudley nach dem Dementorenangriff nach Hause bringt. Der Gesichtsausdruck von Dudley ist herrlich dämlich. Klasse sind auch die Szenen, in denen Harry die DA (Dumbledores Armee) anleitet oder in denen die Weasley-Zwillinge Hogwards verlassen. Und natürlich der fulminate Schluss im Zaubereiministerium, den ich mir trotzdem länger gewünscht hätte.

Einzig an die neue Stimme von Albus Dumbledore muss man sich gewöhnen, nachdem der Synchronsprecher Klaus Höhne – der Filme 1-4 synchronisiert hat – letzten August verstorben ist. Klingt jetzt doch noch etwas ungewöhnlich, aber da er generell im Film recht wenig sagt, fällt das nicht weiter auf. Allerdings finde ich schade, dass die Originalfilmmusik aus dem ersten Teil jetzt nur noch am Anfang des Films gespielt wird. Und generell ist es auch in diesem Film wieder so, dass sich die Umgebung von Hogwards ändert. Wenngleich auch nicht so krass, wie das in den vorangegangenen Filmen war.

Generell kann ich den Film empfehlen, jeder Harry-Potter-Fan wird ihn eh über kurz oder lang sehen. Die 138 min vergehen recht schnell – fast zu schnell. „Harry Potter und der Orden des Phönix“ läuft ab heute im Kino und ist ab 12 Jahren freigegeben.