Verschwendung

Zum Cybermonday habe ich mir einen Produktkey für Office 365 bestellt. Eigentlich ging ich davon aus, den Key per Mail zu bekommen. Stattdessen lag dies heute im Briefkasten:

Und hier ist der Produktkey:

Was für eine unglaubliche Resourcenverschwendung! Andere Händler sind aber auch nicht besser. Letztes Jahr hatte ich mal drei Tafeln Schokolade bestellt. So kamen sie an:

Ich bin allerdings immer noch ratlos, wie man auf diese Verschwendung reagieren kann, denn beim Bestellen ist es ja nicht offensichtlich, wie die Ware verpackt wird. Und lokal kaufen ist auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Up-Series – Großbritanniens „Kinder aus Golzow“

Ich habe ja schon mal über die sehr interessante Langzeitdoku „Die Kinder von Golzow“ geschrieben, die von 1961 an und bis 2007 mehrere Kinder aus Golzow im Oderbruch seit der ersten Klasse ins Erwachsenenleben hinein verfolgt hat. Geplant wurde die Serie, um zu zeigen, wie sich Kinder der noch jungen DDR bis zum 50 jährigen Bestehen derselbigen entwickeln. Das dann alles anders kam, war damals noch nicht abzusehen. Ich dachte lange, dass es die einzige Lanzeitdoku dieser Art war.

Damals kannte ich die britische Up-Series noch nicht, die einen ähnlichen Ansatz hat. Die ist ebenfalls in den frühen Sechzigern – genauer 1964 – gestartet und begleitet mehrere Kinder aus den verschiedenen Klassen durchs Leben. Ursprünglich war wohl geplant, alle sieben Jahre einen Film über den aktuellen Stand zu drehen und 2000 damit aufzuhören.

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Video-Link: https://youtu.be/VVQ96wfbf_0

Aber natürlich wurde auch diese Serie fortgesetzt, auch wenn nicht alle Protagonisten immer dabei oder zwischendrin komplett ausgestiegen sind. Dieses Jahr ist mit „63 up“ der neunte Teil erschienen und ich finde es nach wie vor interessant, den Lebenswegen der Menschen zu folgen. Wobei man natürlich hier nur einen minimalen Ausschnitt zu sehen bekommt, wie die Protagonisten auch selbst betonen. Wie soll man auch einen Menschen kennenlernen, wenn man ihn nur alle sieben Jahre ein paar Stunden interviewt.

Ein Manko hat die Serie zumindest für alle, die sich schwer mit dem Englischen tun: Sie ist nur auf englisch erhältlich, ob sie untertitelt ist, kann ich gerade nicht sagen, da ich meine DVD verlegt habe (ich rippe die DVDs immer gleich ein, damit ich die Filme bequem vom NAS schauen kann, und lege sie dann weg). Wer aber des Englischen mächtig ist, erfährt hier, wie es britischen Kindern ergangen ist und welche Rolle die Zugehörigkeit zu einer der Klassen (Arbeiterklasse, Mittel- oder Oberschicht) noch im Zwanzigsten Jahrhundert gespielt hat. Sehr empfehlenswert!

Mit Open Live Writer bloggen

Wer heute bloggt, macht dies wahrscheinlich im Browser. Das ist auch kein Ding, solange man auf eine stabile Internetverbindung zurückgreifen kann. Wenn es die nicht gibt, müssen die Artikel offline vorbereitet werden, um sie später über den Browser in das Blog einzupflegen. Wäre doch klasse, wenn es Programme gäbe, die einem diese Arbeit abnehmen.

Moment mal, das gabs doch schon mal. Vor 10 – 15 Jahren waren Blogeditoren noch stärker verbreitet und der eine oder andere wird sich noch an Blogdesk oder den Windows Live Writer erinnern. Während Blogdesk das letzte Update 2009 bekommen hat, wurde der Live Writer von Microsoft erst 2017 eingestellt (das letzte Update war aber von 2012). Besonders letzteren mochte ich immer besonders gern, weil er das Layout des Blogs herunterladen konnte und den gerade getippten Artikel bereits beim Schreiben oder in der Vorschau schon so angezeigt hat, wie er später online im Blog erscheinen sollte.

Die Suche nach einer alten Version des Windows Live Writer ist heute schwierig, weil Microsoft ihn seinerzeit nur mit einem Onlineinstaller zur Verfügung stellte, dessen Links heute ins Leere laufen.

Open Live Writer mit diesem Artikel

Microsoft hat sich 2015 entschieden, den Quellcode des Live Writers als OpenSource zu veröffentlichen. Und glücklicherweise hat sich auch jemand gefunden, der ihn als Open Live Writer weiterentwickelt.

Der Nachfolger sieht dabei genau so wie der originale Live Writer, ist derzeit aber nur auf englisch zu haben. Die aktuelle Version 0.6.2 ist von 2017. Über Github habe ich eine 0.6.3 gefunden, die rund 3 Monate alt ist und Probleme bei blogger.com beheben soll. Mit WordPress arbeitet der Open Live Writer aber sehr gut.

Ich bin echt froh, den OLW gefunden zu haben, denn ich habe derzeit massive Probleme mit meiner Internetverbindung. Sie unterbricht alle paar Minuten die Verbindung ins Netz, sodass das Arbeiten im Browser unerträglich ist. Mit dem OLW kann ich die Artikel offline vorbereiten und sehen, wie sie später im Blog wirken. Und wenn die Verbindung wieder da ist, lade ich die Artikel hoch und alles ist gut.

Update vom 20.10.20: Leider ist ein Jahr später nichts mehr von Open LiveWriter mehr übrig. Die Website gibt´s nicht mehr und die Downloadlinks funktionieren auch nicht mehr. Schade drum!

Historische Luftbilder aus Thüringen

Screenshot: Geoportal Thüringen

… gibt´s seit Anfang 2017 im Geoportal des Landes Thüringen.

Screenshot: Geoportal Thüringen
Luftbilder und Orthophotos im Geoportal Thüringen

Um historische Luftbilder anzeigen zu lassen, sollte der Haken links unten bei „Historische Luftbilder“ gesetzt und diese Auswahl per „Filter anwenden“ aktiviert sein.

Ich bin hier schon verschiedentlich fündig geworden, als ich nachschauen wollte, wie meine Heimatstadt früher aussah oder um mich zu erinnern. Tolle Sache, die durch die Opendata-Initiative ermöglicht wurde. Alle Bilder dürfen privat und kommerziell genutzt werden, sie stehen unter der Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0.

Dateien in Windows Sandbox kopieren

Nachdem sich die Windows Sandbox nun endlich auch auf einem deutschen Windows 10 nutzen lässt (das entsprechende Update wurde gerade veröffentlicht), stand ich vor der Frage, wie ich dort Dateien hineinbekomme. Denn die Sandbox selbst ist vom restlichen System abgekoppelt. Die Lösung ist ganz einfach:

Texte und Bilder, aber auch Dateien lassen sich ganz leicht per Copy&Paste, also [Strg + C] und [Strg + V] in die Sandbox hinein und aus dieser auch wieder heraus kopieren.

Papierbilder ratzfatz einscannen

Der Scannerverleih mietscanner.de, bei dem ich letztens erst einen Diascanner gemietet hatte, um rund 5000 alte Dias einzuscannen, bietet seit letztem Jahr auch einen Scanner für Papierbilder an.

Wer schon mal viele Papierbilder mit einem Flachbettscanner digitalisiert hat, weiß, wie umständlich das ist: Deckel auf, Bilder auf das Vorlagenglas legen, Deckel wieder zu, Vorschauscan und feststellen, dass sich eins oder alle Bilder leicht gedreht haben. Dann wieder Deckel auf, Bilder ausrichten, Deckel zu und kontrollieren. Wenns dann passt, jedes Bild einzeln scannen oder alle mit einmal und sie danach mühsam per Bildbearbeitung auseinander schneiden. Für eine Handvoll Bilder ist das ok, für hunderte oder tausende ein unglaublich aufwändiger und eintöniger Prozess. Wie schön wäre es, wenn man zumindest den Digitalisierungsprozess beschleunigen könnte.

Weil bei uns in der Familie weit mehr Papierbilder als Dias existieren – mein Großvater hat als Hobbyfotograf viele Stunden in der Dunkelkammer verbracht – interessierte mich das Gerät, nachdem ich mir das Einführungsvideo dazu angeschaut hatte.

Also habe ich ihn bestellt und was soll ich sagen: Geniales Teil.

Bei dem Scanner handelt es sich eigentlich um einen Dokumentenscanner (den Kodak Scanmate i2620), der allerdings auch sehr gut geeignet ist, um Bilder einzuscannen. Anders als die meisten Dokumentenscanner ist er nämlich in der Lage, Bilder mit echten 600 dpi einzuscannen. Die meisten anderen Geräte schaffen nur 300 dpi. Nun möchte man meinen, dass 300 ppi bei einem Papierbild, das selbst nur mit 300 dpi ausbelichtet wurde, reichen sollte, aber die höhere Auflösung des Scanners sorgt für ein größeres Bild, auf dem mehr Details zu erkennen sind. Gerade Personen lassen sich am PC dann besser auseinanderhalten.

Der Scanner ist wirklich schnell. Ich habe hier mal zur Veranschaulichung 36 Bilder in 9×13 eingescannt, wofür das Gerät nur 90 s benötigt:

Der Rest der Zeit geht für die Übertragung zum – hier mitgelieferten – Notebook ab.

Die Bilder kommen ohne Farbstich aus dem Scanner und sehen deshalb genauso aus, wie auf dem Papier. Der Scanner kann Bildgrößen von Passbildgröße bis DIN A4 einscannen. Bilder in unterschiedlichen Größen sollten vorher gestapelt werden, lassen sich dann aber in einen Stapel mit anderen Bildgrößen einscannen.

Auf diese Weise habe ich unter anderem rund 900 alte Schwarz-Weiß-Bilder meines Großvaters in rund zweieinhalb Stunden gescannt, wobei hier auch die Zeit zum manuellen Sortieren der Bilder nach Größe enthalten ist.

Der Scanner allein kostet im Einzelhandel derzeit rund 700 €, zum einmaligen Einscannen einiger hunderter oder tausender Bilder ist es aber günstiger, ihn zu mieten. Ich kenne nun keine anderen Angebote, außer das von mietscanner.de und hier kostet er in der ersten Woche knapp 120 €, jeder weitere Tag schlägt mit knapp 9 € zu Buche.

Der Scanner wird mit einem Notebook verschickt, bei dem schon alles zum Scannen eingerichtet wurde. Also alles auspacken, Scanner und Notebook verbinden, Einführungsvideo anschauen und loslegen.

Woran erkenne ich, ob ein Bild spiegelverkehrt ist?

Derzeit scanne ich rund 5000 Dias meines Onkels, meines Groß- und Urgroßvaters ein. Dazu nutze ich wieder das Angebot von mietscanner.de, das ich vor ein paar Jahren schon mal an den Dias meines Vaters testen konnte und hier beschrieben hatte.

Weil ich beim Kontrollieren der gescannten Bilder nie sicher sein kann, ob das Bild richtig herum oder doch spiegelverkehrt ist, habe ich mir eine kleine Liste gemacht, woran ich erkennen kann, ob das Bild gespiegelt ist. Sicher könnte ich auch jedes einzelne Dia überprüfen, welche Seite zur Scanneinheit zeigt. Aber einerseits bin ich mir nicht sicher, wo sich im Gerät selbst die Scaneinheit befindet und dann ist mir das bei der Menge der Bilder auch viel zu aufwändig. Zudem lässt es sich besonders bei Glasrahmendias nicht so gut erkennen.

Zahlen und Buchstaben

Muss ich – glaube ich – nicht weiter erklären. Wenn ichs lesen kann, dann ist das Bild richtig herum. Schwieriger wirds, wenn ich die Schrift nicht lesen kann (z.B. japanisch). Glücklicherweise gibt´s hier ein technisches Hilfsmittel, dass nahezu jeder immer griffbereit hat. Nämlich das Smartphone. Ich nutze dann den Google-Übersetzer, mit dem ich die Bilder abfotografieren und den Text dann zum Übersetzen markieren kann. Findet er keine Übersetzung, dann spiegele ich das Bild und versuche es noch einmal.

Kleidung

Bei Hemden, Jacken und Hosen von Herren ist die Leiste mit den Knopflöchern normalerweise auf der linken Seite von der Person aus gesehen. Bei Damen ist es umgekehrt (Dank an Petra). Armbanduhren werden/wurden traditionell am linken Arm getragen, Eheringe in Deutschland an der rechten Hand.

Straßenverkehr

In den meisten Ländern herrscht Rechtsverkehr, aber natürlich nicht in allen. In der Wikipedia gibt´s dazu eine sehr hilfreiche Liste von allen Ländern mit Linksverkehr, in der auch steht, bis wann er dort gegebenenfalls herrschte.

Fahrzeuge

Ist ähnlich, wie beim Straßenverkehr. Bei uns (Rechtsverkehr) ist das Lenkrad auf der linken Seite, in Ländern mit Linksverkehr auf der rechten Seite. Bei den einzelnen PKW-Modellen kann man sich merken, dass Autos, die in Europa gebaut werden, den Tankdeckel auf der rechten Seite haben. Bei japanischen Autos sitzt er in der Regel links (auch dann, wenn das Lenkrad eines japanischen Autos auf der linken Seite ist). Bei Fahrzeugen, die in Großbritannien hergestellt werden, weiß ich es nicht.

Verschiedenes

Auf eingedeckten Tischen stehen die Tassen rechts von den Tellern. Die Türen bei Flugzeugen zum Ein- und Aussteigen sind immer in Flugrichtung links.

Andere fragen

Wenn ich mit den obigen Punkten nicht weiterkomme, dann frage ich Leute aus meiner Umgebung, die irgendeine Beziehung zu den Motiven auf dem Bild haben könnten. Das mache ich sehr oft bei Fotos von Orten, die sich im Lauf der Jahre verändert haben.

Venedig Backstage – Wie Venedig funktioniert

Venedig liegt ja auf mehreren Inseln. Dass die Häuser auf Holzpfählen stehen, sollte bekannt sein. Was aber das Wasser genau mit den Hausern und deren Mauerwerk macht und welche Anstrengungen nötig sind, erklärt dieser Film sehr anschaulich. Außerdem, wie die Kanalisation funktioniert und wie Strom in die Häuser gelangt:

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Video-Link: https://vimeo.com/21688538