Ein paar Gedanken zum Loupedeck Live

Loupedeck Live mit der Lightroom-Voreinstellung

Seit Jahren bin ich dabei, meine Arbeitsabläufe am PC zu optimieren. Autohotkey hilft mir sehr dabei, aber auch Phrase Express oder Touch Portal. Das ist ein Programm, dass es ermöglicht, den Bildschirm eines Smartphones oder Tablets um eigene Schaltflächen zu ergänzen, die irgendetwas auf dem PC auslösen. Weil ich viel mit Lightroom arbeite, habe ich mir die wichtigsten Funktionen auf das iPhone programmiert. Anfangs hatte ich auch ein altes Androidtablet dafür genutzt.

Touch Portal auf einem iPhone mit eigener Lightroombelegung
Touch Portal auf einem iPhone mit eigener Lightroombelegung

Weil ich momentan relativ viele Bilder mit Photoshop und Lightroom bearbeite, dachte ich, ich könnte mich verbessern und ein eigenes Gerät mit Drehreglern kaufen. Damit lassen sich nämlich laut Beschreibung die Schieberegler in Lightroom und Photoshop nutzen. Das kam mir sehr sinnvoll vor, außerdem hatte ich gesehen, dass man den Beschneiderahmen auch per Drehregler ändern kann. Das wäre beim Beschneiden von hunderten gescannten Dias von Vorteil.

Loupedeck Live mit der Lightroom-Voreinstellung
Loupedeck Live mit der Lightroom-Voreinstellung (und eigenem, längeren Anschlusskabel)

Also habe ich mir das Loupdeck Live besorgt. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät mit ein paar Drehreglern und einer Touchfläche mit 12 belegbaren Touch-Buttons. Über die Drehregler lassen sich die Schieber aus Lightroom bedienen und die Touchbuttons sind mit allen möglichen Funktionen belegt. Unterhalb der Regler und des Touchfeldes gibt´s noch 8 Knöpfe zum reindrücken, die auch frei belegbar sind.

Das Ding ist mit 250 € relativ teuer, aber sehr gut verarbeitet. Die Drehregler, die ohne Anschlag arbeiten, drehen sich nicht zu leicht und nicht zu schwer. Sie lassen sich zudem drücken, auch das kann extra belegt werden (das hatte mich überrascht). Bei den mittigen Buttons handelt es sich um ein mittelmäßiges 4,3-Zoll-Display, das mit 480×272 px auflöst. Die einzelnen Knöpfe sind durch aufgelegte Stege unterteilt, wahrscheinlich um das Buttongefühl zu erzeugen. Dazu gehört auch, dass das Loupedeck beim Drücken eines dieser Zonen vibriert (lässt sich abstellen). Vorteil der Touchbuttons ist, dass sie immer genau das anzeigen, was sie machen. Mitgeliefert wird ein relativ kurzes USB-C-Kabel, dem an einem Ende ein Adapter auf einen normalen USB-Stecker aufgesteckt werden kann. Wer ein längeres will, bekommt eins für 20 € beim Hersteller oder für rund zehn Euro gleich zwei Stück bei Amazon.

Zu Loupedeck gehört eine Windowsanwendung, über die das Gerät konfiguriert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Für die Programme, von denen der Hersteller denkt, das die wichtigsten sind, gibt es Voreinstellungen. Bei Lightroom sind das gefühlte tausend Unterseiten, bei denen man ewig wischen muss, um die passende Funktion zu finden. Für ein Tool, dass mir schnell Arbeit abnehmen soll, ist das zu viel. Aber ok, die Voreinstellungen sollen sicher nur zeigen, was möglich ist.

Loupedeck-Anwendung mit eigener Belegung für Photoshop
Loupedeck-Anwendung mit eigener Belegung für Photoshop

Beim Versuch, das Gerät an meine Bedürfnisse anzupassen, bin ich letztlich gescheitert – zu viele Optionen, zu viele Untermenüs. Für den Einstieg bietet der Hersteller auf seiner Website ein Video an, das kann man sich anschauen und dabei wird auch klar, wie das Konzept des Gerätes ist. Danach gehts ans Einstellen und dabei sind mir ein paar Dinge negativ aufgefallen:

  • die Oberfläche der Software ist nur auf englisch. Das stört mich eigentlich nicht, aber die Funktionen der vordefinierten Programme sind es auch, und jedesmal nachzuschlagen, wie die englische Entsprechung einer Funktion im deutschen Photoshop ist, war mir echt zu mühselig.
  • Das Hinzufügen von eigenen Tastenkombinationen über die Loupedeck-Software ist sehr repetiv und ermüdend. Statt einfach auf ein Touchfeld zu klicken und die Kombination,  die Abfolge von Befehlen oder was auch immer einzutragen, muss die Funktion unter „Custom“ neu angelegt werden. Diese eigenen Kombinationen gelten immer für das gerade ausgewählte Programm. Wenn ich sie für ein anderes benötige, muss ich die Funktion wieder neu anlegen. Das ist gerade bei der Ersteinrichtung extrem nervig, denn die Funktionen lassen sich auch nicht kopieren. So wird die Konfiguration zum Geduldsspiel.
  • Definiert man eigene Tastenkombinationen, werden die Tastenbezeichnungen einer englischen Tastatur angezeigt. Beispielsweise zeigt die Loupedeck-Software bei Eingabe von Strg + + nur Ctrl + = an. Ausgeführt wird dann aber Strg + +. Sehr verwirrend.
  • anders als bei Lightroom lässt sich der Beschneiderahmen in Photoshop nicht per Drehregler aufziehen – das war der Hauptgrund, warum ich das Loupedeck wollte.
  • Zusatztasten, wie Strg, Alt oder Umsch lassen sich nicht so programmieren, dass sie bei Druck auf einen Button bis zum Loslassen von selbigem dauerhaft gedrückt bleiben (das braucht man, um im Photoshop die Änderung der Pinselgröße per rechter Maustaste auszulösen)
  • das Ändern der Pinselgröße in Photoshop funktioniert nicht für den Reparierenpinsel, überhaupt fand ich das Ändern der Pinselgröße sehr ruckelig
  • Bei Hinzufügen einer benutzerdefinierten Aktion zu den Touchbuttons lässt sich die Farbe der Knöpfe nicht ändern. Die Beschriftung ist immer der selbstvergebene Name der Funktion,  flankiert durch zwei lilafarbe Streifen. Ein schnelles visuelles Auswählen der Buttons ist somit nicht möglich, weil alle gleich ausschauen. Farbe lässt sich nur über ein eigenes Symbol reinbringen, aber warum zum Teufel soll ich ein eigenes Program dafür nutzen. Die Loupedeck-Anwendung muss sowas selber können, zumal es sich bei den eigenen Texten auf den Buttons auch nur um Grafiken handelt.
  • Die Farbe der Zahlentasten lässt sich nicht anpassen
  • ab und zu blieb das Loupedeck einfach aus – keine Ahnung, ob es am Gerät, Kabel oder USB-Hub lag, mit dem das Gerät verbunden war.

Das Loupedeck Live steht und fällt für mich mit der Software, um das Ding zu konfigurieren. Ich hatte mir eine Woche gegeben, um mit dem Ding zu arbeiten, aber die umständliche Software hat mir jegliche Lust dazu genommen. 250 € sind mir zu viel für ein paar Drehregler, die noch nicht mal da funktionieren, wo sie sollen.

Das dicke Ende kam aber zum Schluss: Die ganze Woche, in der ich das Loupedeck getestet habe, hatte ich massive Probleme mit meiner Internetverbindung. Das Aufrufen von Webseiten dauerte mehrere Sekunden und es kam immer wieder zu Timeouts. Nachdem ich die Loupedeck-Software am Ende wieder deinstalliert hatte, funktionierte auch die Internetverbindung wieder einwandfrei. Ich kann mir zwar nicht wirklich vorstellen, welchen Einfluß die Loupedecksoftware aufs Internet haben soll, aber komisch war es schon.

Durgod Taurus K310 – eine Gamingtastatur mit hellen Tasten

Schon länger wollte ich eine Tastatur haben, die mehr als drei gleichzeitig gedrückte Tasten auswerten kann. Das gibt es normalerweise nur bei Gamingtastaturen mit mechanischen Schaltern. Leider sind diese Tastaturen meist schwarz, was ich gar nicht mag. Über den Umweg einer Corsair K95, die zwar ein schönes Schreibgefühl und praktische Zusatztasten, aber eine lausige Softwareumsetzung hatte, bin ich nun bei einer Durgod Taurus K310 gelandet.

Diese Tastatur ist eine klassische mit deutschem Layout, mit 105 hell- und mittelgrauen Tasten und mechanischen, braunen Cherry-MX-Schaltern. Die Tastenkappen entsprechen dem Standard und können ausgewechselt werden. Die Buchstaben sind aufgedruckt und entsprechen der normalen Anordnung, wie man sie auch von anderen Tastaturen kennt, lediglich für die Umlaute wird ein anderer Font verwendet. Deswegen sehen diese Tastenbeschriftungen etwas merkwürdig aus.

Mit ausklappbaren Füßen lässt sich die Tastatur in zwei Positionen anwinkeln. Auf den Bildern ist der steilere Winkel zu sehen. Standardmäßig sind ESC- und Enter-Taste mit hellroten Tastenkappen versehen, mitgeliefert werden aber auch graue und ein Werkzeug, mit dem man sie wechseln kann. Das Tippgefühl ist angenehm, die Tastatur ist etwas lauter als meine alte Cherrytastatur. Sie hat allerdings einen metallischen Nachklang, was wohl an den mechanischen Schaltern liegt. Da ich allein bin, stört mich das nicht.

Mit rund einem Kilo ist die Tastatur recht schwer im Vergleich zu normalen Tastaturen. Sie ist kabelgebunden und hat einen USB-C-Anschluss. Der Verpackung liegt aber noch ein zweites Kabel mit einem herkömmlichen USB-A-Stecker bei, sodass ich sie problemlos am PC nutzen kann. Durch das andere USB-C-Kabel, kann ich sie aber auch mit dem iPad Pro verbinden.

Weil die Durgod Taurus K310 auch als Gamingtastatur vermarktet wird, lassen sich verschiedene Profile auf der Tastatur speichern, bei denen die Tasten umbelegt oder mit Tastenabfolgen (Makros) belegt werden können. Die Profile lassen sich dann per Tastenkombination ändern, auch wenn das Einstellungsprogramm (Durgod Zeus Engine) nicht läuft. Weil ich aber alle meine Tastenkombinationen mit Autohotkey verwalte, benötige ich dieses Zusatzprogramm nicht. Einige F-Tasten können zur Mediensteuerung verwendet werden, wenn die vorhandene Fn-Taste gedrückt gehalten wird. Leider lässt sich die Fn-Taste selbst in Autohotkey nicht ansprechen, sodass sie damit leider nicht nutzbar ist. Schade, denn sie würde die Möglichkeiten für Tastenkombinationen erheblich erhöhen.

Beleuchtet ist die Durgod Taurus K310 nicht, was mich aber nicht stört, da die hellen Tasten auch in der Dunkelheit das vom Monitor ausgestrahlte Licht ausreichend reflektieren.

Mit rund 135 € ist die K310 nicht gerade preiswert und erheblich teurer als normale Bürotastaturen. Offenbar ist das den mechanischen Schaltern geschuldet, da sich andere Tastaturen mit den gleichen Schaltern in einem ähnlichen Preisbereich bewegen. Wer keinen Zehnerblock benötigt, bekommt sie auch als Taurus K320 für ~ 120 €.

Update vom 20.03.21: Nach rund 5 Monaten hat sich bereits die Gummierungen der Füße gelöst.

 

Im Test: JBL Flip3 Bluetooth-Lautsprecher

Letztens habe ich ja sechs Bluetoothlautsprecher getestet, darunter auch den Charge 2+ von JBL. Wie es der Zufall will, hat sich auch dessen kleinerer Bruder, der Flip3, hier auf ein kurzes Intermezzo eingefunden. Eine gute Möglichkeit also, auch diesen mal auszuprobieren.

jbl-flip3

Das Gehäuse des Flip3 ist mit einem Stoff bespannt, was gut ausschaut und den Lautsprecher angenehm in der Hand liegen lässt. Die Teile des Gehäuses, die keine Stoffbespannung haben, sind aus Hartgummi, der keine Fingerabdrücke anzieht.

Wie der Charge 2+ (und eigentlich alle Bluetoothspeaker von JBL) ist auch der Flip 3 röhrenförmig. Somit steht er auch sehr gut auf einer der schmalen Seiten und benötigt damit wenig Grundfläche. Der Lautsprecher kann auch hingelegt werden, allerdings fehlt dann ein Fuß, sodass er liegend gern durch die Gegend rollt. Dafür hat er gleich von Haus aus eine Kordel, an der er irgendwo aufgehängt werden kann.

Der Flip3 ist etwas kleiner als der Charge 2+, weswegen er auch nicht in den Getränkehalter am Fahrrad passt. Die folgenden Bilder zeigen den Größenunterschied sehr gut (auch wie groß (oder klein) er in der Hand liegt):

2+ ist der Flip3 spritzwassergeschützt. Und wie auch sein großer Bruder bringt er alle nützlichen Tasten mit:

Tasten und Anschlüsse
Tasten und Anschlüsse

Die Tasten zum Koppeln des Lautsprechers mit einem Bluetoothgerät, die Lautstärketasten und die Taste zum Annehmen eines Gesprächs sind auf der Stoffoberfläche angebracht.

Dioe restlichen Tasten, die Akkuladestandsanzeige und die Anschlüsse befinden sich auf dem restlichen Gehäuse. Auf dem Bild oben ist eine Taste zu sehen (unterhalb vom Powerknopf), mit der sich mehrere Flip3 per Bluetooth koppeln lassen. Unter der Klappe befinden sich Micro-USB- und Audioanschluss. Eine Nutzung als Powerbank zum Aufladen von Smartphone oder Tablet ist beim Flip3 nicht möglich.

Klang

Im direkten Vergleich mit dem Charge 2+ klingt der Flip3 nicht unwesentlich schlechter. Höhen und Mitten kommen mindestens genauso gut rüber. Bass kann der kleine Speaker auch gut, im direkten Vergleich fehlt ihm allerdings der letzte Kick bzw ein Quäntchen Volumen. Für sich allein gesehen, ist erstaunlich, was auch der kleinen Röhre rauskommt und wie die seitlichen passiven Subwoofer bei basslastiger Musik arbeiten. Ich habe den Flip3 über einen längeren Zeitraum beim Filmschauen übers Tablet laufen lassen und war sehr angetan von dessen Sound.

Hier mal der direkte Klangvergleich des Flip3:

mit dem Charge 2+:

Die Unterschiede sind ganz leicht ab der 9. Sekunde zu hören, wenn das Schlagwerk einsetzt. Der Charge 2+ hat hier minimal mehr Volumen.

[Musik von Bensound, lizensiert unter Creative Commons License Attribution-NoDerivs 3.0]

Fazit

Der spritzwassergeschützte Flip3 überrascht mit kraftvollem Klang, den man dem Lautsprecher auf den ersten Blick gar nicht zutraut. Die Bässe dicken nie auf und auch beim längeren Hören langweilt der Flip3 nicht. Im Hochformat nimmt er wenig Fläche ein, rollt aber hingelegt leicht weg. Dafür lässt er sich an der mitgelieferten Kordel irgendwo aufhängen. Auch wenn er nicht ganz so laut wie der Charge 2+ spielt, reicht die maximale Lautstärke dennoch für Parties aus. Und wenns mal nicht reicht, lässt er sich mit anderen Flip3 drahtlos koppeln. Für rund 100 € macht der kleine Lautspecher ganz schön Betrieb und hätte ich mich nicht schon für den Charge 2+ entschieden, der Flip3 wäre ein ganz heißer Kandidat.

Datenblatt

JBL Flip3
Abmessungen:
(B x H x T)
16,9 x 6,4 x 6,4 cm
Gewicht: 450 g
Material: Plastik, Stoff
Leistung: 2x 8 W
Bluetooth: 4.1 ( A2DP V1.3, AVRCP V1.5, HFP V1.6, HSP V1.2)
gleichzeitig gekoppelte Geräte: 1
Akku: 3000 mAh
Besonderheiten: spritzwasserggeschützt, JBL-Connect zum drahtlosen koppeln mit weiteren JBL-Bluetoothlautsprechern
Lieferumfang: Lautsprecher, Micro-USB-Kabel, Kurzanleitung auf deutsch
Preis: ~ 100 – 130 €

Heimautomation mit Belkin WeMo Switch + Motion

Das Thema Hausautomation ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt, vor allem auch deswegen, weil die Hardware mittlerweile im bezahlbaren Bereich angekommen ist. Seit rund zwei Monaten werkelt bei mir das WeMo-Set von Belkin.

Belkin_wemo

Im Set enthalten ist eine Steckdose und ein Bewegungsmelder, die jeweils per WLAN angesprochen werden können, aber keine Anleitung. Nur ein Hinweis auf die Smartphoneapp. Die Steckdose kann per Taster am Gerät, per angesprochender App oder übers Internet und dem Dienst IFTTT ein- bzw. ausgeschaltet werden. Der Bewegungsmelder erfasst Bewegungen im Umkreis von rund 3 m von seinem Sensor, der maximal rund 1,80 m von der seiner Basis entfernt sein kann. Die Erfassung von Bewegungen funktioniert nicht durch Glasscheiben hindurch. Beide Geräte belegen je eine eigene Steckdose in der Wand oder am Verteiler.

Smartphoneapp

Ich habe die App für Android ausprobiert und muss schon sagen, dass ich selten eine fehlerhaftere App gesehen habe. Gut, die Einrichtung der Steckdose funktioniert und auch das Schalten per WLAN oder selbst von unterwegs per Mobilfunk. Das wars dann aber schon. Man kann zwar über die App einstellen, dass die Steckdose geschaltet wird, wenn bspw. die Sonne untergeht, funktioniert hat das indes bei mir nie. Und anders, als auf der Belkinhomepage angegeben, lässt sich die App auch nicht auf meinem Nexus 7 installieren. Das ist schade, weil dieses Tablet ständig läuft und als Fernbedienung sehr gut geeignet wäre. Bei meinem Smartphone habe ich standardmäßig alle Stromfresser ausgeschaltet, um den Akku wenigstens nur alle 3 Tage aufladen zu müssen.

ifttt_sunset

Automatisierung per IFTTT

Bei IFTTT (if this than that = wenn dies, dann das) ist der Name Programm. IFTTT ist nämlich ein Internetdienst, mit dem andere Dienste automatisiert werden können. Die einzelnen Aufgaben heißen Rezepte und so gibt es beispielsweise eins, mit dem man sich neue Artikel eines RSS-Feeds per E-Mail senden lassen kann. Mit IFTTT ist es auch möglich, die WeMo-Steckdosen anzusteuern oder die gemeldeten Bewegungen auszuwerten. So kann die Steckdose zeit- oder ereignisgesteuert geschaltet oder die Bewegungen des Sensors aufgezeichnet und weitergeleitet werden. Ich verlinke mal einige Rezepte für die WeMo-Geräte:

  1. Steckdose bei Sonnenuntergang einschalten
  2. Steckdose beim Senden an eine bestimmten E-Mailadresse ein- oder ausschalten
  3. Steckdose jeden Tag um 23:00 Uhr ausschalten
  4. Bewegungen in Google-Drivetabelle speichern

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, den Bewegungsmelder als Trigger für die Steckdose zu nutzen, um dunkle Ecken in der Wohnung oder im Haus automatisch zu beleuchten. Durch die WLAN-Verbindung und die Auswertung über einen externen Dienst ist die Rekationszeit mit bis zu 10 s allerdings zu hoch. Hinzu kommt, dass IFTTT eine Lampe zwar ein- und wieder ausschalten kann, die Zeit zwischen beiden Zuständen aber nur 5 Sekunden beträgt. Bis das Licht angegangen ist, hat man den dunklen Bereich schon wieder verlassen.

Leider kann IFTTT auch nur ganz einfache Aufgaben ausführen. Etwas komplexere Aufgaben, wie die Folgenden sind nicht machbar:

  • Schalte mal die Lampe aus, wenn der Bewegungsmelder seit 2 h keine Bewegung mehr wahrgenommen hat (zum Stromsparen, wenn man aus dem Haus geht)
  • Schalte mal das Licht 2 h vor dem Sonnenuntergang ein, wenn es bewölkt ist
  • Schalte mal das Licht ein, wenn es draußen dunkel wird

Eine API gibt es wohl bisher nur für Perl, aber ich habe auch keine Programme oder Webapps gefunden, die auf diese API setzen.

ifttt_wemo-mail

Steckdose per Desktopverknüpfung schalten

Anfangs habe ich die Möglichkeit vermisst, die Steckdose per Rechner ein- bzw. auszuschalten. Mit IFTTT kann ich jedoch eine Mail an den Dienst schicken und er sorgt dafür, dass die Steckdose ein- bzw. ausgeschaltet wird. Dazu benutze ich das zweite Rezept, das ich oben verlinkt habe. Zusätzlich brauche ich noch das Kommandozeilenprogramm SendIt und ein passendes Batchfile, welches eine Mail an IFTTT schickt und den Dienst veranlasst, die Steckdose zu schalten. Das Batchfile enthält folgende Angaben:

"SendIt-Pfad" deine@emailadresse trigger@ifttt.com dummy.txt Postausgangsserver Betreff Benutzername Passwort

SendIt-Pfad
Der Pfad, wo die SendIt.exe liegt. Wenn der Pfad Leerzeichen enthält, muss er mit Anführungszeichen umschlossen werden

deine@emailadresse
Die E-Mailadresse, die du im IFTTT-Rezept fürs Schalten der Steckdose hinterlegt hast.

trigger@ifttt.com
Dies ist die IFTTT-Adresse, die deine Mail entgegen nimmt

dummy.txt
Eine Textdatei, die normalerweise den Inhalt der Mail enthält. Brauchen wir aber hier nicht, daher ist sie einfach leer. Im Archiv ist die dummy.txt bereits enthalten.

Postausgangsserver
Der Postausgangsserver deines E-Mailproviders.

Betreff
Der Betreff der Mail

Benutzername
Der Benutzername deines E-Mailkontos

Passwort
Das Passwort deines E-Mailkontos

  • WeMo-Lichtschalter herunterladen

Jetzt nur noch eine Verknüpfung auf dem Desktop anlegen und diese ggf. mit einer Tastenkombination versehen. Und schon kann die Steckdose bzw. die angeschlossene Lampe per Knopfdruck ein- bzw. ausgeschaltet werden.

Fazit

Ich bin mit dem Paket etwas zwiegespalten. Klar, es ist schon toll, wenn man sich nicht mehr ums Ein- bzw. Ausschalten der Lampen kümmern muss. Wenn ich abends ins Bett gehe, lasse ich das Licht jetzt einfach an, es geht dann irgendwann gegen zwölf aus. Schade, dass über ganz einfach Aufgaben hinaus nichts geht, bzw. dann wieder andere Dienste, an denen man sich anmelden muss, benutzt werden müssen. Um beispielsweise zu erkennen, dass man das Haus verlassen hat oder heimkommt. Das geht zu Lasten der Akkuleistung des Smartphones und ermöglicht natürlich auch Bewegungsprofile, die wieder von anderen abgeschöpft werden können.

Der Bewegungsmelder ist für mich eher ungeeignet und ich habe festgestellt, dass ich ihn nicht benötige. Als Schalter fürs Licht arbeitet er zu langsam — wenn er schaltet, ist man meistens schon wieder weg. Ich nutze dafür einen akkubetriebenen LED-Bewegungsmelder, der gleich anspringt, nicht nach 5 s wieder ausgeht und ohne WLAN funktioniert.

Insgesamt würde ich mir wohl nur die einzelne Steckdose kaufen und den Bewegungsmelder außen vorlassen. Oder eben auf herkömmliche Funksteckdosen setzen, die allerdings nicht automatisch geschaltet werden können. Dabei aber rund 70% billiger sind.

Update vom 19.02.2014
Wegen einer jetzt bekannt gewordenen, schweren Sicherheitslücke, sollten die Wemogeräte nicht mehr eingesetzt werden (Heise).

Mobile Lautsprecher für unterwegs

Abends im Bett höre ich zum Einschlafen gern Hörbücher. Zuhause habe ich dafür im Schlafzimmer ein altes Subwoofersystem stehen, aber unterwegs habe ich mich bisher immer mit Kopfhörern herumgeärgert. Nichts stört mich mehr, als nach Stunden aufzuwachen, ein Ohrstöpsel hängt noch in einem Ohr, während sich das Kabel um den Kopf geschlungen hat. Bei der Suche nach Alternativen bin ich auf akkubetriebene Lautsprecher gestoßen. Ich habe mir vier bestellt und möchte sie hier mal vorstellen.

Mit von der Partie sind (v.l.n.r.) der goobay Soundball (12 €), der Wavemaster Mobi (20€) , der Raikko nano (23 €) und der X-mini II (26 €).

Gewicht und Größe

Der Soundball ist mit 50 g der mit Abstand kleinste und leichteste der Lautsprecher. An zweiter Stelle folgt mit 82 g der X-mini II. Der Wavemaster Mobi wiegt 88 g. Der Schwerste aber ist der Raikko nano, der rund 96 g auf die Waage bringt. Alle Lautsprecher sind eingeklappt etwa 3,5 cm bis 4,5 cm hoch und entsprechend breit. Bei allen vergrößert sich die Höhe nach dem Ausklappen nochmals um 1 – 1,5 cm (siehe Technische Daten ganz unten). Durch das so gewonnene Volumen wird die Tonqualität der Lautsprecher erhöht.

Um Soundball, X-mini II und Raikko nano auszuklappen, wird der obere Teil des Gehäuses um ein paar Grad gedreht. Beim Wavemaster wird die Unterseite einfach kurz in die Oberseite hinein gedrückt, was sie dann heraus kommen lässt.

Alle Lautsprecher verfügen über einen Einschaltknopf. Wavemaster Mobi, X-mini II und Soundball haben einen Schiebeschalter, der Raikko nano eine Softtouchtaste. Diese muss mindestens 3 Sekunden gedrückt werden, damit der Lautsprecher eingeschaltet wird. Bei allen Lautsprechern signalisert eine LED, dass das Gerät eingeschaltet ist oder geladen wird, falls es am jeweils mitgelieferten Kabel hängt. Die LED beim Raikko nano befindet sich an einer Seite und leuchtet so unübersehbar hell, dass sie selbst ein dunkles Zimmer in ein helles Blau taucht. Die LEDs von Soundball und X-mini II befinden sich an der unteren Ecke, an der sie weniger störend leuchten. Nur der Wavemaster Mobi hat seine Kontroll-LED in der Mitte der Unterseite, wodurch sie normalerweise nicht sichtbar ist und nur im Dunklen leicht diffuses Licht ausstrahlt.

Audiokabel

Bei allen Lautsprechern ist das Audiokabel, an dem sich ein 3,5 mm Klinkenstecker befindet, in der Gehäuseunterseite eingeklemmt. Um es zu benutzen, muss es einfach herausgelöst werden. Dies klappt beim X-mini II am besten, da hier der Klinkenstecker etwas über das Gehäuse des Lautsprechers herausragt. Aber auch bei Wavemaster Mobi und Raikko nano kann man das Kabel leicht mit dem Daumennagel hervorpopeln. Einzig beim goobay Soundball ist ein Hilfsmittel (bspw. ein Kugelschreiber) erforderlich, den man unterwegs vielleicht nicht dabei hat. Zur Not geht aber auch ein Schlüssel.

Beim goobay Soundball ist das fest installierte Audiokabel mit 9,5 cm am Kürzesten. Der Wavemaster hat mit 14,5 cm das längste Kabel, die beiden anderen Lautsprecher liegen mit 12 cm (X-mini II) bzw. 12,5 cm (Raikko nano) dazwischen.

Anschlüsse

Alle Lautsprecher verfügen über einen eingebauten Li-Ion-Akku, der nicht gewechselt werden kann und je nach Modell zwischen sechs und zwölf Stunden hält. Alle, bis auf den Wavemaster, werden per mitgelieferten Mini-USB-Kabel aufgeladen. Wavemaster weicht hier ab und spendiert seinem Lautsprecher einen Micro-USB-Anschluss. Dieser ist mittlerweile bei vielen Smartphones, Tablets und eReadern Standard. Daher muss für unterwegs hier kein zusätzliches Ladekabel eingepackt werden.

Audioeigenschaften

Die Lautsprecher von X-mini und Raikko können das Audiosignal durchschleifen, damit weitere Lautsprecher angeschlossen werden können. Ein Erweitern von Mono nach Stereo ist aber so nicht möglich. Alle angeschlossenen Lautsprecher laufen weiterhin im Monobetrieb, funktionieren aber auch noch, wenn der erste Lautsprecher der Reihe ausgeschaltet ist.

Alle Lautsprecher, außer dem Wavemaster Mobi können unabhängig vom Zuspielgerät die Lautstärke ändern. Bei X-mini II gibt es dazu ein Einstellrädchen und der Soundball verwendet dazu den Einschalteschieber. Der Raikko nano hat Softtouchtasten. Der Wavemaster hat keine Lautstärkeregelung, sie muss also über den Zuspieler geändert werden. Dennoch hat er einen ziemlich guten Wirkungsgrad, sodass er eine sehr hohe Maximallautstärke erreicht.

Klangbeispiele

Beim Testen hat sich herausgestellt, dass der Soundball am meisten scheppert — sowohl bei Musik, als auch bei Hörbüchern. Ich vermute, es liegt an der Größe des eingebauten Lautsprechers, die ja nun doch etwas kleiner ist, als die der anderen Geräte. Raikko und X-mini II sind etwas basslastig abgestimmt, wobei der X-mini II im direkten Vergleich noch etwas dumpfer als der Raikko klingt. Bei der Stimmenwiedergabe fällt das nicht so stark ins Gewicht. Der Wavemaster Mobi gibt Stimme und Musik meiner Meinung nach am natürlichsten bzw. neutralsten wieder.

Damit sich jeder selbst seine Meinung bilden kann, habe ich von allen Lautsprechern Soundbeispiele angefertigt. Am Besten mit Kopfhörern anhören.

Audiobeispiel Sprache
aus „Reif für die Insel“ von Bill Bryson (gesprochen von Oliver Rohrbeck)

goobay Soundball
Seitenansicht: goobay Soundball
Wavemaster Mobi
Seitenansicht: Wavemaster Mobi
Raikko nano
Seitenansicht: Raikko nano
X-mini II
Seitenansicht: X-mini II

Audiobeispiel Musik
aus „Happyman“ vom Album Supermarket von Stakka Bo

goobay Soundball Wavemaster Mobi Raikko nano X-mini II

Lieferumfang

Allen Lautsprechern liegen passende USB-Kabel zum Aufladen bei. Wer die Lautsprecher direkt an der Steckdose aufladen möchte, braucht zusätzlich noch ein USB-Ladegerät. Dem goobay Soundball liegen außerdem als einzigem noch Adapterkabel für Handys von SonyEricsson, Nokia und Motorola bei. Bei allen, außer dem Soundball, ist im Lieferumfang noch ein Stoffbeutel enthalten, in dem der Lautsprecher transportiert werden kann. Eine deutsche Anleitung ist auch allen Lautsprechern beigelegt, die vom X-mini II aber in sehr kleiner, fast unlesbarer hellgrauer Schrift auf weißem Grund. Die Verpackungen selbst bestehen bei Wavemaster Mobi und goobay Soundball aus einer stabilen Plastikbox, die auch zum weiteren Transport verwendet werden kann. Der Raikko nano kommt in einer Pappbox daher, die zusammengesteckt auch recht stabil ist. Lediglich der X-mini II wird in einer labberigen Plastikröhre geliefert, deren Deckel ohne Klebeband ständig wieder aufspringt.

Technische Daten

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Fazit

Der Wavemaster Mobi ist für mich der ideale Minilautsprecher. Er hat den ausgewogendsten Klang. Hinzu kommt, dass er per Micro-USB-Kabel aufgeladen wird, von denen ich immer mindestens eins im Gepäck habe, wenn ich unterwegs bin. Dass man die Lautstärke nicht am Lautsprecher einstellen kann, stört micht nicht, nur dass der Einschalter etwas straff geht. Dass der Preis des Wavemasters bei nur 20 € liegt, ist zudem ein angenehmer Nebeneffekt.
Wer Musik lieber basslastig mag, sollte zum Raikko nano greifen, der zudem noch richtig gut ausschaut. Er klingt auch nicht ganz so dumpf wie der X-mini II, den ich angesichts seines Klanges, seiner billigen Verpackung, der unlesbaren Anleitung in Winzschrift und mit rund 26 € als überteuert empfinde. Der Soundball passt mit seinem Preis von rund 12 €, seinem kleineren eingebauten Lautsprecher und seinem Klang nicht wirklich in die Riege der drei anderen.

Lohnt der Umstieg auf einen USB 3.0-Kartenleser?

Kingston USB 3.0-Kartenleser voll bestückt

Da USB 3 immer mehr Verbreitung findet (jetzt sogar in den neuen Macs) habe ich mir die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist, auch den Kartenleser gegen ein USB 3-Pendant auszutauschen.

Zu diesem Zweck habe ich mir zunächst einen Transcend USB 3.0 Kartenleser besorgt und ihn mit verschiedenen Karten gegen meinen rund 2-3 Jahre alten Hama USB 2.0-Kartenleser antreten zu lassen.

Cardreader Transcend voll bestückt
<a href=“http://www.amazon.de/gp/product/B0056TYRMW/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&tag=s0nntag-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B0056TYRMW“ target=“_blank“Cardreader Transcend voll bestückt

Die Karten

Jahrelang habe ich in meiner Pentax eine Sandisk 2 GB-SD-Karte benutzt, beim Umstieg auf nur noch RAW-Fotos dann mal eine SD-HC von Transcend mit 8 GB Speicherkapazität gekauft. Da sich die Speicherkartenpreise in den letzten Jahren massiv verringert haben, ist letztens noch eine 16 GB-Karte, ebenfalls von Transcend hinzugekommen.

Wenn ich bedenke, dass mein 1 GB-Microdrive vor zehn Jahren noch mit rund 230,- € zu Buche geschlagen hat, sind die rund 12,- für die 16 GB schon unverschämt billig. Der Preisverfall beträgt in diesem Fall 94%.

Testkandidaten

Also habe ich zunächst diese drei Karten gegeneinander antreten lassen. Als langsamste hat sich die Sandisk Ultra II (ganz links im Bild) erwiesen, die mit angeschlossenem USB 2-Reader je 10 MB/s lesen und schreiben kann. Mit angeschlossenem USB 3-Reader kommt sie ganz knapp auf 11 MB/s. Die beiden Transcendkarten (zweite und vierte Karte im Bild) sind etwas schneller. Sie erreichen rund 20 – 23 MB/s beim Lesen und rund 14 – 18 MB/s beim Schreiben. Sowohl im USB 2, als auch in den USB 3-Kartenlesern.

Anhand dieser Ergebnisse war ich ziemlich enttäuscht, denn ein Gegencheck der USB 2.0-Schnittstelle mit meinem 16 GB USB 3.0-Stick zeigt, dass dort maximal 35 MB/s beim Lesen und Schreiben möglich sind. Wenn die Karten diese Zugriffszeiten noch nicht mal erreichen, ist es sinnlos, bei diesen Geschwindigkeiten auf USB 3.0 umzusteigen.

Aber Moment, die getesteten Karten sind nicht die schnellsten, die es gibt, sondern bestenfalls unteres Mittelfeld. Die Geschwindigkeit von SD-Karten wird in Klassen angegeben. So müssen „Class 2“ mindestens 2 MB/s Schreibgeschwindigkeit erreichen. „Class 4“, „Class 6“ und „Class 10“ erreichen jeweils mindestens 4, 6 und 10 MB/s. All diese Klassen verwenden das UHS (Ultra High Speed)-Bussystem der SD-Karten. Um neueren Anforderungen gerecht zu werden, wurde Mitte 2010 neue Bussysteme vorgestellt, namentlich UHS I und UHS II. Ziel ist, höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. UHS I-Karten bewegen sich schreibzugriffsmäßig zwischen 50 und 104 MB/s. UHS II-Karten zwischen 156 und 312 MB/s. Wie man sieht, geht auf diesem Sektor noch einiges.

Also habe ich mir für den Anfang eine UHS-I-Karte besorgt (Sandisk Extreme Pro 8 GB) und habe diese gegen die anderen Karten antreten lassen. Der Hama-USB 2.0-Kartenleser liest ihre Daten mit rund 20 MB/s und schreibt sie mit rund 19 MB/s. In den USB 3-Lesern geht das schon fixer. Hier kann sie mit rund 80 MB/s ausgelesen und mit 70-75 MB/s beschrieben werden. Das sind schon ganz andere Werte. Diese Karte ist also rund 4x schneller als die anderen.

Die Kartenleser

Ich hatte mir zunächst den oben schon gezeigten Transcend USB 3.0-Leser gekauft, war aber ob der so erreichten niedrigen Zugriffsraten bei normalen SD-Karten unsicher, ob sie nicht am Kartenleser festzumachen sind. Also habe ich noch einen Kingston nachgeordert und die Zugriffszeiten nochmal mit diesem getestet.

Kingston USB 3.0-Kartenleser voll bestückt

Die Unterschiede der Zugriffszeiten bewegen sich bei den normalen Karten im Bereich von max. 1 MB. Bei der schnellen Sandiskkarte sind die Unterschiede schon signifikanter. Hier ist der Kingstonleser beim Lesen rund 5 MB/s schneller. Beim Schreiben zwischen 1 und 5 MB/s). Beide Kartenleser kommen neben CompactFlash-Karten und Microdrives und auch mit Micro-SD-Karten zurecht, sodass hier keinen Adapter mehr notwendig ist. In den Transcend passen allerdings keine CompactFlash II-Karten, also Microdrives mehr. Sie sind schlicht zu hoch für den Schacht.

Dem Transcend ist ein Kabel von 60 cm Länge beigelegt,  Kingston ist da großzügiger und spendiert seinem Leser ein 1,10 m langes Kabel. Wenn der Reader hinten an den Rechner angeschlossen werden soll, ist das längere Kabel praktischer. Ansonsten kann auch auf ein USB 3.0-Verlängerungskabel zurückgegriffen werden.

In einigen Amazonrezensionen wird bemängelt, dass die Kartenleser zu leicht sind, um sie vorm Wegrutschen zu sichern. Ich finde, das ist unerheblich, weil ich die Geräte eh nur temporär an den Rechner anschließe. Wichtig finde ich, dass beide Geräte unter Windows 7 neu reingesteckte Karten erkennen. Bei dem Hama-Reader ist es notwenig, den Leser jedesmal beim Einstecker einer neuen Karte von der USB-Schnittstelle zu trennen und neu zu verbinden. Das finde ich auf Dauer erheblich lästiger, als ein verrutschendes Kartenlesegerät. Vorallem wenn ich mehrere Karten nacheinander übertragen will. Und zum Schluss hier noch eine Tabelle, die alle gemessenen Werte darstellt. Ich habe mit CrystalDiskMark getestet:

Vergleich USB 3.0 Kartenleser und Speicherkarten

Fazit

Momentan sind schnelle Karten nur dann sinnvoll, wenn die Übertragung von der Karte auf den Rechner schnell gehen soll. Das kann bei Pressefotografen der Fall sein, die ihre Bilder nach dem Shooting schnell zur Verfügung haben müssen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es im Urlaub, nachdem man die Karten tagsüber vollfotografiert hat, schön ist, sich nicht so lange mit der Übertragung der Bilder aufhalten möchte.

Ein Rechenbeispiel, was die Übertragungsraten verbildlicht:

Fotografiert man eine 16 GB-Karte voll, dauert die Übertragung auf den Rechner bei einer Standard-Class 10-Karte rund 13 min. Bei meiner getesteten Sandisk Extreme Pro und USB 3.0 sinds nur 3 min. Das ist eine Zeitersparnis von 10 min. Bei 32 GB sinds aber schon 20 min und bei 64 GB rund eine dreiviertel Stunde. Wenn die Übertragungszeit nicht so wichtig ist, reicht also nach wie vor ein USB 2.0-Kartenleser und die normalen, billigen Class 10-Karten.

Ich werde jedenfalls den Kingston behalten, weil er bei der Sandisk Extreme Pro doch ne Ecke schneller als der Transcend ist. Außerdem fühlt er sich etwas hochwertiger an. 😉

Update vom 04.11.2012:
Ich nutze den Reader von Kingston seit Juni regelmäßig und stelle fest, dass er dazu neigt, das Gehäuse von SD-Karten zu beschädigen. Das kommt daher, weil man die Karten beim Reinschieben verkanten kann. Bei einer Karte wurde einer der Stege, welche die Kontakte von einander trennen schon ausgehebelt und ist abgebrochen. Das ist nicht wirklich tragisch, sollte aber trotzdem nicht vorkommen. Beim Reader von Transcend kann die Karte beim Reinschieben ins Gerät nicht verkantet werden.

Diamagazine automatisch einscannen

Jeder, der den Keller voller Diakästen oder -magazine liegen hat, kennt sicher die Frage: „Wie kommen die Dias am Besten auf den Rechner?“

Einscannen ganz klar, aber womit? Wirklich tausende Euro für einen Profiscanner ausgeben? Vielleicht ist die Lösung einfach, einen Diascanner zu mieten?

Ich habe das Scannerset von mietscanner.de für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen und möchte über meine Erfahrungen berichten, die ich beim Scannen von rund 1500 Familiendias und ein paar Negativen gemacht habe.

Was ist drin?

Das Scannerset besteht aus dem Magazinscanner Reflecta DigitDia 5000, einem Notebook und ein wenig Kleinkram. Eben alles, was man zum Einscannen von Diamagazinen braucht.

Neben dem Scanner und dem Notebook werden diverse Verbindungskabel, ein Timer, ein Diabetrachter (Gucki), ein USB-Stick (zum Transfer der Bilder auf den eigenen Rechner), zwei Magazinen und eine Anleitung mitgeliefert. Innerhalb weniger Minuten ist das Set aufgebaut, die Stromkabel angeschlossen, das Notebook mit dem Scanner verbunden und beide Geräte gestartet. Bei mir sieht das so aus:

Rechts kann man auch die Transportkiste sehen, in der das Scannerset geliefert wird. In dieser insgesamt rund 20 Kg schweren Kiste wird das ganze Set angeliefert und auch wieder abgeholt. Die Geräte sitzen dort passgenau drin, sodass während des Transport nichts verrutschen kann.

Dadurch, dass ein Notebook dabei ist, auf dem sämtliche Software (inkl. FixFoto zum Nachbearbeiten) vorinstalliert ist, kann es nach dem Auspacken gleich mit Scannen losgehen. Allerdings ist es besser, die mitgelieferte Anleitung durchzulesen, damit wirklich keine Probleme auftreten. Wer mag, kann sich die Anleitung schon im Vorfeld herunterladen und lesen.

Dias scannen

Für das Scannen der Dias stehen zwei Programme zur Verfügung. CyberView und Silverfast. Ersteres liegt dem Scanner standardmäßig bei, Silverfast ist eine Profilösung, deren Einarbeitung für meine Begriffe doch recht zeitintensiv werden kann. Das liegt auch daran, dass man Silverfast an ziemlich vielen „Schrauben“ drehen kann. Dafür müssen die Ergebnisse meist nicht mehr nachbearbeitet werden.

Ich habe mich allerdings für Cyberview entschieden, da die Ergebnisse beim Diascan farbneutraler herauskommen. Ich bearbeite meine Fotos lieber am Rechner selbst nach. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Cyberview etwas schneller als Silverfast arbeitet.

Beide Programm können mit der hardwarebasierten Staub- und Kratzerentfernung auf Infrarotbasis (ICE) umgehen, wobei Silverfast hierbei eindeutig die Nase vorn hat. Allerdings geht das auch wieder zu Lasten der Scanzeit.

Apropos Scanzeit: Ein Dia benötigt bei höchster Auflösung von 3600 dpi mit aktiviertem ICE rund 146s. Ohne ICE sind es rund 114s. Bei der geringsten sinnvollen Auflösung von 180dpi dauert ein Scan mit ICE rund 133s, ohne ICE 95s. Das mag bei einem einzelnen Dia nicht viel aussehen, macht aber bei 5000 Dias schon einen erheblichen Unterschied aus.

Qualität

Ich habe hier eine ganze Ecke an alten Familiendias eingescannt. Allerdings sind die Filme wohl überwiegend aus ORWO-Produktion und diese Filme haben — wie ich es mitbekommen habe — generell ein größeren Problem mit Korn, als die etablierten „Westmarken“, wie Agfa, Kodak und Co. Eine generelle Aussage zur Bildqualität ist deshalb schwierig. Ich hänge einfach mal ein paar 100%-Ausschnitte an.

Generell bin ich mit der Scanqualität sehr zufrieden. Für Erinnerungsfotos mehr als ausreichend und für die Nachbearbeitung gibt es noch genügend Reserven. Ich habe die Familienfotos auf einem HD-Fernseher der Verwandschaft vorgestellt und nur Bewunderung geerntet.

Übrigens kann man auch Negative einscannen. Der mit Cyberview gescannte Kodak Gold 200-Film kommt zwar etwas farbstichig aus dem Scanner, aber er lässt sich ziemlich gut korrigieren. Ich mache das mit dem mehrfachen Grauabgleich in FixFoto, damit gehts recht schnell. Hier mal ein Beispiel:

Unbearbeitet, nur verkleinert und geschärft

Grauabgleich, Automatische Tonwertkorrektur (=RGB-Max in FixFoto)

Ich finde, das kann sich durchaus sehen lassen, wenn das Negativmaterial noch gut ist. Wenn nicht, dann muss man mit den Einstellungen etwas herumprobieren, um das optimale Scanergebnis zu erhalten. Ich musste es mehrmals probieren und einige Negative funktionierten trotzdem nicht. Aber ok, der Scanner ist primär für Dias. Außerdem ist das Einrahmen der Negative ziemlich zeitaufwändig.

Was kostet das Ganze?

Das Scannerset kostet knapp 9,- pro Tag. Dazu kommt nochmal eine Grundgebühr von 89,- und eine Kaution von 250,- €. Mittlerweile (Stand: Juni 2019) kostet die erste Woche 119 €, jeder weitere Tag knapp 9 € und die Kaution liegt bei 200 €. Die Grundgebühr gibt´s auch nicht mehr.

Auf der Website gibts auch einen Mietkostenrechner, mit dem man schauen kann, wieviel der Mietpreis für einen bestimmten Zeitraum kostet.

Fazit

Normalerweise ist das Einscannen der Dias eine einmalige Angelegenheit. Man scannt also all seine Bilder und braucht den Scanner danach nie wieder. Wer dem Neukauf des Scanners, der Installation und Konfiguration der Treiber und dem Wiederverkauf aus dem Weg gehen möchte oder wer einfach eine funktionierende Lösung sucht, die sich auch von nicht so technikaffinen Menschen bedienen lässt, ist mit dem mietscanner-Set gut beraten.

Noch ein Tipp zum Scannen: Das Beste ist es wahrscheinlich, das Set in einen separaten Raum zu stellen, das Magazin einzulegen, den Timer stellen und den Scanvorgang starten. Dann kann man seiner Wege gehen und braucht nur noch die Magazine wechseln. Einfacher gehts nicht.

Wer Fragen zu diesem Set hat, kann sie gerne in den Kommentaren stellen. Ich werde sie dann beantworten, so gut ich kann.

Update vom 12.09.2011:

Mittlerweile wird das Scannerset nicht mehr in einer Transportkiste geliefert, sondern platzsparend im Rucksack. Wie das ausieht, kann man auf dem Bild unten auf dieser Seite sehen.

Wer die eingescannten Bilder später noch beschneiden will, kann dies mit einem von mir entwickelten Skript „Bildausschnitt“ für FixFoto machen.

Bildausschnitt — Skript für FixFoto

Damit ist es möglich, einen Beschnittrahmen im gewünschten Seitenverhältnis auf jedes Bild zu legen und die Bilder halbautomatisch zu beschneiden. Näheres dazu steht auf der Downloadseite des Skripts.