Lanz Bulldog-Treffen in Rositz

Durch Zufall habe ich heute erfahren, dass morgen am 8. Mai 2010 in Rositz bei Altenburg ein Traktortreffen stattfindet. Bei meiner ersten etwas längeren Ausfahrt mit meinem neuen Fahrrad sind mir ein paar dieser Trecker über den Weg gefahren.

Die Treckerfans kamen aus Kaiserslautern und waren schon rund drei Tage mit ihren Fahrzeugen unterwegs. Dabei haben sie rund 150-180km pro Tag auf dem Bock gesessen.

Wie man es auch machen kann…

Eigentlich wollte ich gar nicht drüber schreiben, weil ich mich nicht angesprochen gefühlt habe. Aber die Reaktion des Kritisierten hat mich überrascht und deshalb will ich mal zeigen, dass man als Unternehmer der alten Schule auch anders auf Kritik reagieren kann, als Anwälte vorzuschicken oder sich rauszureden.

Gestern veröffentlichte Elita Wiegand von innovativ.in ein kurzes Interview mit Wolfgang Grupp, dem Chef der Firma Trigema zum Thema Internet und Social Media. In den Augen von Herrn Grupp sind die Menschen, die sich mit Twitter beschäftigen Idioten, weil sie seiner Meinung nach nicht besseres zu tun haben, als Belanglosigkeiten auszutauschen. Der Aufschrei der sich angesprochenen war entsprechend groß und das hat sich auch bis zu Trigema herumgesprochen.

Aber anstatt alles abzustreiten oder tagelang zu warten und erst dann eine glattgebügelte und mit Rechtfertigungen gespickte Pressemitteilung herauszugeben, hat sich Herr Grupp heute nachmittag umgehend gemeldet und eine — wie ich finde — ehrliche Antwort dazu geschrieben. Das nenne ich Größe und es zeigt, dass dieser Mensch wirklich Hochachtung verdient. Und vielleicht kaufe ich jetzt auch mal was von Trigema. 😉

Bei brandeins gibts ein paar interessante Artikel über Wolfgang Grupp, hier ist mal einer davon.

Update vom 12. Mai: Drüben bei Micha gabs am Montag eine Livesendung mit Frau Wiegand und Herrn Grupp, in der sich beide Seiten zu dieser ganzen Sache äußern konnten. Ich fand die Sendung eher langatmig, da nach 10min schon alles gesagt war, aber trotzdem sehr interessant. Unter obigem Link kann die Sendung nachgehört werden.

Staub und Kratzer automatisch aus Fotos entfernen

Ich habe letzens viele Familiendias eingescannt. Normalerweise sollte man die Dias vor dem Einscannen abpinseln oder -blasen, damit sie nicht so staubig eingescannt werden. Ich hatte aber nicht viel Zeit, deshalb habe ich zum Großteil drauf verzichtet. Viele Kratzer und Staubkörner fallen ja der in teureren Scannern integrierten hardwareseitigen Staub- und Kratzerentfernung zum Opfer, aber einige hartnäckige Bilder gibts es dennoch.

Und um die wollte ich mich kümmern. Aber nicht per Stempel- oder Reparierenwerkzeug, sondern möglichst automatisch. Also habe ich mich mal umgesehen, ob es nicht was in dieser Richtung auf dem Softwaremarkt gibt.

Fündig geworden bin ich mit dem Tool „Polaroid Dust & Scratch Removal“, welches zwar nicht mehr direkt bei Polaroid zu bekommen ist, aber dank archive.org noch von dort heruntergeladen werden kann.

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Das Programm erstellt eine Maske, die Informationen zu den erkannten Kratzern enthält und rechnet die Fehler dann aus dem Bild heraus. Man kann die Maske im Vorfeld einschränken, indem man mit dem Maskenwerkzeug einen Bereich eingrenzt. Im Bild oben habe ich das mal gemacht. Das Ergebnis sieht dann so aus:

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Man muss speziell bei diesem Bild zwar schon genauer hinschauen, aber man sieht, dass etliche Kratzer entfernt wurden. Nicht alle, aber die kann man auch im Nachhinein noch entfernen. Das funktioniert zwar nicht vollautomatisch, ist aber trotzem recht schnell. Im Fall von Staub markiert man einfach mit dem Staubpinsel die Körnchen, wie im folgenden Screenshot:

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Danach kann man mittels „Action > Create Mask From Dust Points “ eine Maske aus diesen Bereichen erstellen. Wichtig ist, dass der Halken bei „Adaptive Filtering“ im folgenden Dialog entfernt ist. Wenn die Maske steht, können die Staubkörner entfernt automatisch werden. Das Ergebnis sieht dann bei diesem Bild so aus:

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Für Kratzer gibt es ein ähnliches Werkzeug, mit dem die Kratzer einfach markiert werden können. Hat man sich erstmal eingearbeitet, ist geht das Arbeiten schnell von der Hand.

Polaroid Dust & Scratch Removal“ ist kostenlos, auf englisch und läuft auch unter Windows 7. Es gab sogar eine Version für den Mac und OSX. Die gibts ebenfalls bei archive.org.

Papierflieger

Über 60 verschiedene Papierflieger zum Selberbauen gibts beim Spielkeks. Außerdem findet man auf dieser Seite noch Anleitungen zu Einfädeln der Schnürsenkel, lateinische Zitate zum Angeben und irgendwelche Taschenspielertricks.

[via]

Trau keinem kostenlosen Onlinedienst

Vor rund einem Jahr habe ich mich bei verwandt.de angemeldet, um dort unseren Familienstammbaum zu pflegen. Das war — im Nachinein betrachtet — ein Fehler.

Zunächst war alles ok, der Stammbaum wuchs. Dann habe ich Anfang des Jahres eine Mail bekommen, in der bekannt gegeben wurde, dass verwandt.de jetzt in myheritage.com aufgegangen ist (also verkauft wurde) und die Daten von allen Usern an die neue Firma übergeben wurden. In der Mail hieß es unter anderem:

Sie haben das Recht den Änderungen oder der Übertragung Ihrer Daten an MyHeritage.com zu widersprechen. Senden Sie uns einfach eine E-Mail an support@myheritage.com mit Ihrem Anliegen und wir werden sofort alle Ihre Daten von Myheritage.com löschen und Ihnen eine Bestätigungsmail schicken.

Genau das habe ich gemacht und myheritage.com geschrieben, dass sie meinen Account und den Stammbaum löschen sollen. Nach nur fünf Tagen kam die  Bestätigung, dass mein Account gelöscht sei. Und dann bekam ich Anfang März eine Erinnerung, dass demnächst jemand aus dem Stammbaum Geburtstag hat. Hää? Ich dachte, die haben das gelöscht? Stimmt nicht, denn sie haben wohl tatsächlich nur meinen Account gelöscht, aber den Rest behalten. Ich habe letzte Woche jedenfalls mal nachgefragt, wie das sein kann, aber bis heute noch keine Antwort erhalten.

Aber ich brauche ja nicht besorgt sein, denn ein Unternehmen, das zusätzlich zu den bereits vorhandenen 400 Millionen Profilen jetzt noch 100 Millionen weitere verwaltet, kann man ja vertrauen, was den Datenschutz anbelangt. Ist bei Facebook ja auch so. Warum also skeptisch sein?

Ich weiss noch nicht richtig, wie ich jetzt weitermache, denn das Hamburger Büro, was es geben soll, scheint über keinerlei Kontaktmöglichkeiten zu verfügen. Und auf englisch schreiben mag ich nicht. Vielleicht kann ja mal jemand im Heuberg 1 in Hamburg nachschauen, ob die wirklich dort sitzen?

Die erste Konsequenz, die ich aus dieser Sache gezogen habe ist, den Familienstammbaum jetzt auf dem eigenen Webspace zu hosten. Das geht sehr einfach und umfangreich mit phpGedView. Das stelle ich demnächst mal vor. Und dann werde ich noch sorgsamer mit meinen Daten sein und wohin ich sie verteile.

An dieser Sache habe ich deutlicher als je zuvor gelernt, dass keine Firma  aus purer Menschenfreundlichkeit irgendwas zu verschenken hat und dass immer eine Gewinnabsicht dahinter steckt. Letzteres ist ja auch kein Problem, denn das ist der erste Zweck eines Unternehmens. Scheisse finde ich nur, dass verwandt.de einen auf soziales Netzwerk und Web 2.0 macht, aber wenn es drauf ankommt, nicht mit den Anwendern spricht, sondern sie vor vollendete Tatsachen stellt. Hätte verwandt.de alle Mitglieder vorab gefragt, ob sie damit einverstanden sind, mit ihren Stammbäumen zu einem anderen Dienst umzuziehen, dann hätte ich vielleicht sogar zugestimmt. Vielleicht auch nicht, aber dann wäre für die Macher von verwandt.de wahrscheinlich weniger Kohle geflossen.