Tinywall – kleiner Firewallaufsatz für Windows

Mitunter habe ich das Problem, dass installierte Programme selbstherrlich nach Hause telefonieren, obwohl sie das nicht müssten. Abhilfe schafft die seit Windows 7 recht brauchbare Windowsfirewall. Mit ihr kann Programmen das Recht entzogen werden, sich ins Internet zu verbinden.

Allerdings ist die Bedienung nicht wirklich einfach, besonders für den eher unbedarften Anwender. Kostenpflichtige Alternativen gibts wie Sand am Meer, die meistens nach dem Muster arbeiten, dass eine Bestätigungsbox aufpoppt, falls sich ein Programm ins Internet verbinden möchte. Der Anwender muss dann entscheiden, ob das Programm rein darf oder nicht. Leider ist auch da nicht immer auf Anhieb ersichtlich, welches Programm dahinter steckt und ob der Zugriff wirklich notwendig ist.

TinywallWarum nicht einfach den Spieß umdrehen und erstmal alle Anwendungen sperren, um danach nur die freizugeben, die man wirklich braucht. Das hat sich offenbar auch Károly Pados gedacht und mit TinyWall ein kleines Programm geschrieben, das genau so vorgeht.

Nach der Installation sind zunächst alle Zugriffe aufs Internet gesperrt. Wer ins Netz will, muss in der Whiteliste vertreten sein.

Der sicherste Weg, nur die Programme in die Whiteliste zu übernehmen, die wirklich ins Netz dürfen, ist der manuelle. Dazu einfach das gewünschte Programm (z.B. den Browser) starten und [Strg + Umsch + W] drücken. Dann nochmal auf den Browser klicken und schon quittiert eine erscheinende Meldung, dass das Programm der Whiteliste hinzugefügt wurde. Wer sich beeilt, kann durch Klicken auf die Meldung ein Fenster anzeigen lassen, in dem sich das gewählte Programm noch gezielter Konfigurieren lässt.

Alternativ kann auch der entsprechende Prozess mit [Strg + Umsch + P] ausgewählt werden. Das ist besonders bei Programmen sinnvoll, die im Systray sitzen, wie bspw. die Clienten der Clouddienste. Kommandozeilenprogramme, wie Curl, dass ich zum Aktualisieren von Calibre nutze oder SendIt, mit dem ich die Belkinsteckdose per Mail ein- und ausschalte, werden per [Strg + Umsch + E] eingetragen.

Darüber hinaus unterstützt TinyWall auch einen Lernmodus, der sich alle Programme merkt, die eine Verbindung ins Internet wollen und sie in die Whitelist einträgt. Um ihn zu benutzen, sollte sichergestellt sein, dass sich keine Malware auf dem Rechner befindet und sich dazwischenmogelt und damit das Sicherheitskonzept aushebelt. Daher würde ich immer die Anwendungen manuell freischalten.

TinyWall_Verbindungen

TinyWall bietet eine Übersicht über alle Programme, die sich in den letzten Minuten mit dem Internet verbinden wollten und ob die Verbindung geklappt hat. In den Einstellungen lassen sich alle erlaubten Programme anzeigen und auch neue können dort hinzugefügt werden. Ein Passwortschutz verhindert, dass neue Anwendungen in die Whiteliste eingetragen oder die Einstellungen geändert werden können.

Wird TinyWall beendet, können diese Anwendungen natürlich trotzdem über die Einstellungen der Windowsfirewall (auf der TinyWall ja basiert) freigeben werden. Per Gruppenrichtlinie könnte der Zugriff auf die Windowsfirewall ganz eingeschränkt werden, sodass auch hier kein Durchkommen ist.

TinyWall ist kostenlos und kann nach der Installation auf deutsch umgestellt werden. Ich habe es jetzt einige Tage lang am Laufen und bin sehr zufrieden damit.

Mausupdate…

Mal wieder Infos von der Mausfront: Die MX518 arbeitet auch nach sechs Jahren noch. Heute war mal wieder eine Reinigung dran, bei der ich wieder etliches an Dreck rausgeholt habe. Ist nach einem Jahr und sieben Monaten auch verständlich. Ich nutze die Maus nahezu jeden Tag um die 12 h. So gesehen ist sie ein echter Glücksgriff. Ich wüsste auch nicht, welche ich als Nachfolgemaus kaufen sollte. Man liest immer wieder, dass Logitech qualitativ ziemlich nachgelassen haben soll.

Ach, und die M305, die ich am Notebook verwende, funktioniert auch nach zwei Jahren und vier Monaten noch wie am ersten Tag.

WSCC bündelt alle Sysinternal- und Nirsoft-Tools

Wer oft an seinem oder anderen Windowsrechnern herumschraubt, wird sicher die Tools von Sysinternals oder Nirsoft kennen. Recht bekannt ist beispielsweise Autoruns (aus der Sysinternals Suite), das alle möglichen Programme auflistet und beenden kann, die mit Windows gestartet werden. Und von Nirsoft ist besonders in Total Commanderkreisen ShellExView beliebt, das alle Einträge listet und entfernen kann, die sich in den Kontextmenüs des Windowsexplorers breit machen und manchmal den Total Commander behindern.

Beide Entwickler haben außer diesen Programmen eine Vielzahl an weiteren Tools entwickelt, die auf die eine oder andere Weise hilfreich sind. Nir Sofer (von Nirsoft) ist dabei mit über 200 Programmen besonders produktiv. Damit man (insbesondere unterwegs) immer das passende Tool zur Hand hat gibt es das Programm WSCC (= Windows System Control Center), das alle rund 280 Programme beider Entwickler unter einem Dach bzw. auf der Festplatte oder dem USB-Stick bündelt.

wscc

WSCC sortiert die Programme nach Quellen und Kategorien. Auch auf dem Zielrechner installierte Systemtools und Dienste von Windows werden aufgelistet. Damit man im Wust der Programme nicht die Übersicht verliert, lassen sich häufig benutze Anwendungen als Favorit markieren. Dazu wird einfach mit der rechten Maustaste vorn aufs Programmsymbol geklickt und der Punkt „Add to Favorites“ gewählt. Auch eine Suchfunktion sorgt für schnelle Funde, wenn der Name des Tools bekannt ist.

WSCC beinhaltet außerdem einen Updater, der nach neuen Programmen oder aktualisierten Versionen sucht und diese mit in die Sammlung intergriert. WSCC ist kostenlos und natürlich auch als portable Version erhältlich. Nach der Installation (oder dem Entpacken) werden alle Sysinternals- und Nirsoftprogramme heruntergeladen. Mit allen Tools ist das Paket rund 60 MB groß.