„Eines Morgens, als wir im Ferienlager beim Frühstück saßen, sagte unser Lagerleiter, daß die Elster sehr gestiegen ist. Mittags war sie wieder einige Meter gestiegen. Später hörten wir, daß die Elster sogar an manchen Stellen über ihre Ufer getreten war und der Sportplatzsteg weggerissen sei. Der Schlachthofsteg war beschädigt. Wo die Elster über ihre Ufer getreten war, floß das Wasser in die Stadt.
Auch bei uns im Ferienlager war viel Schlamm und Dreck. Die Elster brachte auch viele ertrunkene Tiere und Möbelstücke von den Hochwassergeschädigten. Der Sommerbadsteg wurde auch durch den Druck des Wassers weggerissen. Das Sommerbad stand auch unter Wasser. Auch die Spielwiese stand unter Wasser und war mit der Wiesestraße gleich.
Als wir wieder wegfuhren und hier ankamen, sahen wir, welchen Schaden die Elster angerichtet hatte. Die Elster hatte ihr altes Flußbett wieder eingenommen. Das Wasser hatte auch Bäume ausgerissen und Löcher in die Erde gespült. Ein paar Tage später stieg das Wasser in der Elster wieder, aber es ging nicht so hoch wie das erste mal, sondern es stieg und senkte sich wieder.
Das war das Hochwasser.“
Erinnerungen meines Vaters (1944-2002) an das Hochwasser 1954 in Gera (gefunden in einem alten Schulheft).