Derzeit scanne ich rund 5000 Dias meines Onkels, meines Groß- und Urgroßvaters ein. Dazu nutze ich wieder das Angebot von mietscanner.de, das ich vor ein paar Jahren schon mal an den Dias meines Vaters testen konnte und hier beschrieben hatte.
Weil ich beim Kontrollieren der gescannten Bilder nie sicher sein kann, ob das Bild richtig herum oder doch spiegelverkehrt ist, habe ich mir eine kleine Liste gemacht, woran ich erkennen kann, ob das Bild gespiegelt ist. Sicher könnte ich auch jedes einzelne Dia überprüfen, welche Seite zur Scanneinheit zeigt. Aber einerseits bin ich mir nicht sicher, wo sich im Gerät selbst die Scaneinheit befindet und dann ist mir das bei der Menge der Bilder auch viel zu aufwändig. Zudem lässt es sich besonders bei Glasrahmendias nicht so gut erkennen.
Zahlen und Buchstaben
Muss ich – glaube ich – nicht weiter erklären. Wenn ichs lesen kann, dann ist das Bild richtig herum. Schwieriger wirds, wenn ich die Schrift nicht lesen kann (z.B. japanisch). Glücklicherweise gibt´s hier ein technisches Hilfsmittel, dass nahezu jeder immer griffbereit hat. Nämlich das Smartphone. Ich nutze dann den Google-Übersetzer, mit dem ich die Bilder abfotografieren und den Text dann zum Übersetzen markieren kann. Findet er keine Übersetzung, dann spiegele ich das Bild und versuche es noch einmal.
Kleidung
Bei Hemden, Jacken und Hosen von Herren ist die Leiste mit den Knopflöchern normalerweise auf der linken Seite von der Person aus gesehen. Bei Damen ist es umgekehrt (Dank an Petra). Armbanduhren werden/wurden traditionell am linken Arm getragen, Eheringe in Deutschland an der rechten Hand.
Straßenverkehr
In den meisten Ländern herrscht Rechtsverkehr, aber natürlich nicht in allen. In der Wikipedia gibt´s dazu eine sehr hilfreiche Liste von allen Ländern mit Linksverkehr, in der auch steht, bis wann er dort gegebenenfalls herrschte.
Fahrzeuge
Ist ähnlich, wie beim Straßenverkehr. Bei uns (Rechtsverkehr) ist das Lenkrad auf der linken Seite, in Ländern mit Linksverkehr auf der rechten Seite. Bei den einzelnen PKW-Modellen kann man sich merken, dass Autos, die in Europa gebaut werden, den Tankdeckel auf der rechten Seite haben. Bei japanischen Autos sitzt er in der Regel links (auch dann, wenn das Lenkrad eines japanischen Autos auf der linken Seite ist). Bei Fahrzeugen, die in Großbritannien hergestellt werden, weiß ich es nicht.
Verschiedenes
Auf eingedeckten Tischen stehen die Tassen rechts von den Tellern. Die Türen bei Flugzeugen zum Ein- und Aussteigen sind immer in Flugrichtung links.
Andere fragen
Wenn ich mit den obigen Punkten nicht weiterkomme, dann frage ich Leute aus meiner Umgebung, die irgendeine Beziehung zu den Motiven auf dem Bild haben könnten. Das mache ich sehr oft bei Fotos von Orten, die sich im Lauf der Jahre verändert haben.
Jeder, der den Keller voller Diakästen oder -magazine liegen hat, kennt sicher die Frage: „Wie kommen die Dias am Besten auf den Rechner?“
Einscannen ganz klar, aber womit? Wirklich tausende Euro für einen Profiscanner ausgeben? Vielleicht ist die Lösung einfach, einen Diascanner zu mieten?
Ich habe das Scannerset von mietscanner.de für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen und möchte über meine Erfahrungen berichten, die ich beim Scannen von rund 1500 Familiendias und ein paar Negativen gemacht habe.
Was ist drin?
Das Scannerset besteht aus dem Magazinscanner Reflecta DigitDia 5000, einem Notebook und ein wenig Kleinkram. Eben alles, was man zum Einscannen von Diamagazinen braucht.
Neben dem Scanner und dem Notebook werden diverse Verbindungskabel, ein Timer, ein Diabetrachter (Gucki), ein USB-Stick (zum Transfer der Bilder auf den eigenen Rechner), zwei Magazinen und eine Anleitung mitgeliefert. Innerhalb weniger Minuten ist das Set aufgebaut, die Stromkabel angeschlossen, das Notebook mit dem Scanner verbunden und beide Geräte gestartet. Bei mir sieht das so aus:
Rechts kann man auch die Transportkiste sehen, in der das Scannerset geliefert wird. In dieser insgesamt rund 20 Kg schweren Kiste wird das ganze Set angeliefert und auch wieder abgeholt. Die Geräte sitzen dort passgenau drin, sodass während des Transport nichts verrutschen kann.
Dadurch, dass ein Notebook dabei ist, auf dem sämtliche Software (inkl. FixFoto zum Nachbearbeiten) vorinstalliert ist, kann es nach dem Auspacken gleich mit Scannen losgehen. Allerdings ist es besser, die mitgelieferte Anleitung durchzulesen, damit wirklich keine Probleme auftreten. Wer mag, kann sich die Anleitung schon im Vorfeld herunterladen und lesen.
Dias scannen
Für das Scannen der Dias stehen zwei Programme zur Verfügung. CyberView und Silverfast. Ersteres liegt dem Scanner standardmäßig bei, Silverfast ist eine Profilösung, deren Einarbeitung für meine Begriffe doch recht zeitintensiv werden kann. Das liegt auch daran, dass man Silverfast an ziemlich vielen „Schrauben“ drehen kann. Dafür müssen die Ergebnisse meist nicht mehr nachbearbeitet werden.
Ich habe mich allerdings für Cyberview entschieden, da die Ergebnisse beim Diascan farbneutraler herauskommen. Ich bearbeite meine Fotos lieber am Rechner selbst nach. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Cyberview etwas schneller als Silverfast arbeitet.
Beide Programm können mit der hardwarebasierten Staub- und Kratzerentfernung auf Infrarotbasis (ICE) umgehen, wobei Silverfast hierbei eindeutig die Nase vorn hat. Allerdings geht das auch wieder zu Lasten der Scanzeit.
Apropos Scanzeit: Ein Dia benötigt bei höchster Auflösung von 3600 dpi mit aktiviertem ICE rund 146s. Ohne ICE sind es rund 114s. Bei der geringsten sinnvollen Auflösung von 180dpi dauert ein Scan mit ICE rund 133s, ohne ICE 95s. Das mag bei einem einzelnen Dia nicht viel aussehen, macht aber bei 5000 Dias schon einen erheblichen Unterschied aus.
Qualität
Ich habe hier eine ganze Ecke an alten Familiendias eingescannt. Allerdings sind die Filme wohl überwiegend aus ORWO-Produktion und diese Filme haben — wie ich es mitbekommen habe — generell ein größeren Problem mit Korn, als die etablierten „Westmarken“, wie Agfa, Kodak und Co. Eine generelle Aussage zur Bildqualität ist deshalb schwierig. Ich hänge einfach mal ein paar 100%-Ausschnitte an.
Generell bin ich mit der Scanqualität sehr zufrieden. Für Erinnerungsfotos mehr als ausreichend und für die Nachbearbeitung gibt es noch genügend Reserven. Ich habe die Familienfotos auf einem HD-Fernseher der Verwandschaft vorgestellt und nur Bewunderung geerntet.
Übrigens kann man auch Negative einscannen. Der mit Cyberview gescannte Kodak Gold 200-Film kommt zwar etwas farbstichig aus dem Scanner, aber er lässt sich ziemlich gut korrigieren. Ich mache das mit dem mehrfachen Grauabgleich in FixFoto, damit gehts recht schnell. Hier mal ein Beispiel:
Ich finde, das kann sich durchaus sehen lassen, wenn das Negativmaterial noch gut ist. Wenn nicht, dann muss man mit den Einstellungen etwas herumprobieren, um das optimale Scanergebnis zu erhalten. Ich musste es mehrmals probieren und einige Negative funktionierten trotzdem nicht. Aber ok, der Scanner ist primär für Dias. Außerdem ist das Einrahmen der Negative ziemlich zeitaufwändig.
Was kostet das Ganze?
Das Scannerset kostet knapp 9,- pro Tag. Dazu kommt nochmal eine Grundgebühr von 89,- und eine Kaution von 250,- €. Mittlerweile (Stand: Juni 2019) kostet die erste Woche 119 €, jeder weitere Tag knapp 9 € und die Kaution liegt bei 200 €. Die Grundgebühr gibt´s auch nicht mehr.
Auf der Website gibts auch einen Mietkostenrechner, mit dem man schauen kann, wieviel der Mietpreis für einen bestimmten Zeitraum kostet.
Fazit
Normalerweise ist das Einscannen der Dias eine einmalige Angelegenheit. Man scannt also all seine Bilder und braucht den Scanner danach nie wieder. Wer dem Neukauf des Scanners, der Installation und Konfiguration der Treiber und dem Wiederverkauf aus dem Weg gehen möchte oder wer einfach eine funktionierende Lösung sucht, die sich auch von nicht so technikaffinen Menschen bedienen lässt, ist mit dem mietscanner-Set gut beraten.
Noch ein Tipp zum Scannen: Das Beste ist es wahrscheinlich, das Set in einen separaten Raum zu stellen, das Magazin einzulegen, den Timer stellen und den Scanvorgang starten. Dann kann man seiner Wege gehen und braucht nur noch die Magazine wechseln. Einfacher gehts nicht.
Wer Fragen zu diesem Set hat, kann sie gerne in den Kommentaren stellen. Ich werde sie dann beantworten, so gut ich kann.
Update vom 12.09.2011:
Mittlerweile wird das Scannerset nicht mehr in einer Transportkiste geliefert, sondern platzsparend im Rucksack. Wie das ausieht, kann man auf dem Bild unten auf dieser Seite sehen.
Wer die eingescannten Bilder später noch beschneiden will, kann dies mit einem von mir entwickelten Skript „Bildausschnitt“ für FixFoto machen.
Damit ist es möglich, einen Beschnittrahmen im gewünschten Seitenverhältnis auf jedes Bild zu legen und die Bilder halbautomatisch zu beschneiden. Näheres dazu steht auf der Downloadseite des Skripts.